Der Speyerer Dom

Die Salier

Die Bauten der Salier

Das größte Denkmal setzten sich die Salierkönige selbst: den Speyerer Dom, in dem alle fünf salischen Herrscher begraben sind. Die mächtige frühromanische Kathedrale zählt neben der Kaiserpfalz von Goslar zu den schönsten Salier-Bauwerken.

Von Sabine Kaufmann

Der Dom zu Speyer

Um das Jahr 1030 begann Konrad II. mit dem Bau des Domes. Nach seiner zehnmonatigen Reise durch das Reich beauftragte er in Speyer einen Baumeister, einen Dom zu errichten. Bei den Bauarbeiten stießen die Handwerker auf einen römischen Friedhof und verwendeten die Steine für das Fundament der Unterkirche.

Die Hallenkrypta in Speyer sucht bis heute ihresgleichen. Sie ist die schönste und größte des Mittelalters. Die Krypta war auch der einzige Teil des Doms, den Konrad II. noch zu seinen Lebzeiten sah. Er bestimmte sie zur Grablege für sich und seine Nachfolger.

Schon bei der Grundsteinlegung war der Dom das Zeichen für den Führungsanspruch der salischen Dynastie im Reich. Kein Zufall ist es deshalb, dass der Speyrer Dom den Beinamen "Kaiserdom" führt.

Unter Heinrich III. wurde der Speyerer Dom vergrößert und mit seinen Ausmaßen ins Gigantische gesteigert. Mit einer Länge von 134 Metern und 33 Metern Breite stieg er zum größten Gotteshaus in der abendländischen Christenheit auf.

Auch die Krypta wurde erweitert. Es sollte mehr Platz für die Gräber der salischen Könige und ihrer Gemahlinnen geschaffen werden.

Weder Konrad II. noch Heinrich III. erlebten den Abschluss der Arbeiten. Erst unter dem dritten Salier, Heinrich IV., wurde der Bau im Jahr 1061 eingeweiht. Fast 20 Jahre nach der Fertigstellung des Doms ließ Heinrich IV. den Dom zur Hälfte einreißen, um ihn noch größer wieder aufzubauen.

Im Mittelschiff wurde die Decke abgetragen, der Bau wurde um fünf Meter erhöht. 1106 wurde der neue Dom, so wie er heute wieder zu sehen ist, fertiggestellt – im Todesjahr Heinrichs IV. Der letzte Salier, Heinrich V., hatte nur noch wenig Interesse an dem Speyerer Dom.

Die Pfalz von Goslar

In Goslar ließ Heinrich III. den Vorgängerbau seines Vaters Konrad II. zu einer mächtigen Kaiserpfalz ausbauen. Mit ihren gewaltigen Ausmaßen von vierundfünfzig Metern Länge und achtzehn Metern Breite war sie einer der größten weltlichen Bauten des 11. Jahrhunderts.

Abbildung der Pfalz in Goslar

In Goslar gefiel es Heinrich III. besonders

Gewaltige Sibervorkommen rund um den Rammelsberg machten die gesamte Region für die Salier äußert attraktiv. Die Erträge aus den Silberbergwerken waren eine willkommene Einnahmequelle, um die aufwendige Herrschaftsführung und die teuren Kriege der Salier zu finanzieren.

Das ganze Reich war mit Kaiserpfalzen übersät, in denen die salischen Könige während ihrer langen Reisen Station machten. Der ganze Hofstaat fand in einer Pfalz Platz.

Doch in Goslar gefiel es Heinrich III. am besten. Ihm gefiel es sogar so sehr, dass er bestimmte, dass sein Herz nach seinem Tod in Goslar begraben werden sollte, während sein Leichnam im Speyerer Dom seine letzte Ruhestätte finden sollte.

Quelle: SWR | Stand: 14.04.2020, 17:00 Uhr

Darstellung: