Vitamine

Von Moritz Zajonz (WDR)

In welchen Lebensmitteln stecken besonders viele?

Vitamin A ist für gute Augen wichtig. Es steckt nur in tierischen Lebensmitteln. In manchen Pflanzen kommt Vitamin A aber in Form von Beta-Carotin (Provitamin A) vor. Besonders viel ist in getrockneten Aprikosen zu finden. 100 Gramm enthalten etwa ein Viertel der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesdosis. Auch Möhren, Spinat, Tomaten oder Brokkoli sind gute Beta-Carotin-Lieferanten. Der Körper kann es einfacher aufnehmen, wenn man dazu Fett isst, etwa Olivenöl.

Wer eher auf Gemüse als auf Obst steht, kann auch zur Süßkartoffel greifen: 100 Gramm gekochte Süßkartoffel decken den Tagesbedarf an Vitamin A ab.

Besonders reich an Vitamin A ist Leber. Schon eine kleine Portion deckt den Tagesbedarf. Lebertran, der aus Fischlebern gewonnen wird, enthält ebenfalls hohe Mengen an Vitamin A und D.

Hinter Vitamin B verbirgt sich kein einzelnes Vitamin, sondern eine Gruppe von acht Vitaminen. Die B-Vitamine steuern etwa das Zellwachstum und die Bildung von Blutkörperchen. Mit Abstand am meisten Vitamine der B-Gruppe enthält sogenannter Hefe-Extrakt. In Form von Brotaufstrich ist er besonders in Großbritannien beliebt, zum Beispiel unter dem Markennamen "Marmite". Gerade mal fünf Gramm enthalten bereits die empfohlene Menge an sogenanntem Folat (Vitamin B9).

Pro Tag werden drei Mikrogramm des wichtigen Vitamins B12 empfohlen. Besonders viel davon steckt in Muscheln. Pro gedünstetem Gramm Muschel nimmt der Körper etwa ein Mikrogramm Vitamin B 12 auf. Es ist aber auch in Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten enthalten.

Bei Vitamin C denken viele zunächst an Zitronen oder Orangen. Dabei steckt in Guaven ein Vielfaches mehr von dem Stoff, der unter anderem Immunsystem und Bindegewebe stärkt. Die in Deutschland recht unbekannte Frucht ähnelt von außen einer Birne und stammt aus Amerikas Tropengebieten. Erwachsene sollten 100 Milligramm Vitamin C am Tag zu sich nehmen – das schafft man bereits mit weniger als 50 Gramm Guave.

Wie Vitamin B ist auch Vitamin D eine Gruppe mehrerer Verbindungen. Vitamin D2 und D3 spielen wichtige Rollen bei der Verarbeitung von Calcium – elementar für starke Knochen. D2 kommt in Pflanzen vor, vor allem in Pilzen.

D3 kommt dagegen nur in tierischen Produkten vor – besonders viel in Fisch. Das Besondere an Vitamin D3 ist, dass es vom Körper auch ausreichend gebildet wird, wenn die UV-Strahlen des Sonnenlichts auf die Haut treffen.

Die E-Vitamine und Vitamin K kann der Körper nicht selbst herstellen. Die E-Vitamine helfen dem Körper nicht nur bei der Bildung von roten Blutkörperchen, sondern auch dabei, Vitamin K zu nutzen. Dieses sorgt zum Beispiel dafür, dass eine Wunde aufhört zu bluten, indem es die Blutgerinnung steigert. Vom wichtigsten Vitamin der E-Gruppe, Alpha-Tocopherol, steckt jede Menge in Pflanzenöl. Vitamin K wiederum findet sich vor allem in Kräutern wie Petersilie oder Mangold. Jeweils 100 Gramm enthalten zehnmal beziehungsweise zwanzigmal so viel Vitamin, wie der menschliche Körper jeden Tag benötigt.

Wer sich halbwegs gesund ernährt, muss sich in der Regel keine Sorgen um Vitaminmangel machen. Es ist eher umgekehrt: Wer zu viele künstliche Vitaminpräparate zu sich nimmt, schadet dem Körper. Durchfall, Kopfschmerzen und Schwindel können die Folge sein. Sogar das Wachstum von Tumoren können sie begünstigen, falls jemand bereits an Krebsvorstufen leidet, fanden Forscher von der Universität Göteborg in Schweden heraus.

Stand: 08.06.2020, 14:55 Uhr

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