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Küssen – gut für die Gesundheit

Es ist sooo schön! Ein leidenschaftlicher Kuss lässt uns alles um uns herum vergessen, es kribbelt im Bauch und die Knie werden weich. Aber nicht nur das: Küssen ist auch gesund.

Von Martina Peters

Wie gesund ist Küssen?

Kaum haben sich die Lippen zweier Liebenden berührt, werden mehr als 100 Milliarden Nervenzellen angeregt, Botenstoffe ins Gehirn geleitet und ein regelrechter körpereigener Drogencocktail in Gang gesetzt. Neurotransmitter und Glückshormone wie Serotonin, Adrenalin und Endorphine überfluten uns.

Das Herz schlägt schneller, der Puls kommt in Fahrt, Blutdruck und Körpertemperatur steigen – der ganze Körper wird durch das Küssen in einen positiven Stress versetzt.

Statistiken sagen: Menschen, die viel küssen, haben mehr Erfolg im Beruf und sogar weniger Unfälle im Straßenverkehr. Außerdem soll häufiges Küssen gut für die Haut sein. Es sorgt für eine gute Durchblutung, strafft die Haut und lässt uns länger jung aussehen.

Zwei Frauen küssen sich.

Positiver Stress für den Körper

Rund 4000 Bakterien werden beim Küssen ausgetauscht, antimikrobielle Enzyme im Speichel sollen die Zähne vor Karies und Parodontose schützen, der Austausch von körpereigenen Botenstoffen (sogenannten Neuropeptiden) soll das Immunsystem stärken.

Außerdem macht Küssen schlank. Denn durch die Ausschüttung von Hormonen wird der Energiebedarf erhöht. Ein Kuss kann bis zu zwölf Kalorien verbrauchen. Gibt es eine schönere Diät?

Und – häufiges Küssen soll sogar das Leben verlängern! Angeblich kann der Mensch noch Monate danach von den positiven Effekten des Küssens zehren.

Und wie gesund ist Sex?

Beim Sex beschleunigt sich unser Pulsschlag, die Durchblutung wird angeregt und der Körper wird intensiver mit Sauerstoff versorgt.

Beim Mann wird das Hormon Testosteron ausgeschüttet, das die Knochen stärkt, das Herz schützt und den Kreislauf kräftigt. Die gute Durchblutung der Geschlechtsorgane beim Sex kann sogar einer Prostataerkrankung vorbeugen.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Männer, die drei- bis viermal in der Woche Sex haben, seltener an Herzattacken und Gehirnschlag erkranken.

Frau und Mann joggen über einen Feldweg

Wie beim Sport werden beim Sex Endorphine ausgeschüttet

Bei der Frau wird beim Sex vermehrt das weibliche Hormon Östrogen ausgeschüttet, das die Frau jung hält und frischer erscheinen lässt. Außerdem verbessert dieses Hormon die Regenerationsfähigkeit der Hautzellen und schützt vor den zellschädigenden sogenannten "Freien Radikalen".

Häufiger Sex harmonisiert den weiblichen Hormonhaushalt, der Monatszyklus wird regelmäßiger, Menstruationsbeschwerden werden gelindert. Bei Arthritis, Kopfschmerzen und Rückenproblemen kann das Liebesspiel sogar schmerzlindernd wirken. Sexuell aktive Frauen bekommen seltener Osteoporose, ihr Bindegewebe wird stärker, sogar Cellulite und Krampfadern kann vorgebeugt werden.

Ein weiteres Sex-Hormon, das Prolektin, schützt vor Stress und entspannt. Sex verbessert die Leitfähigkeit der Nerven. Dadurch wird die Wahrnehmung gestärkt und der Körper kann sich gegen beginnende Störungen schneller wehren. Auch Vitamine werden bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr besser ausgenutzt und umgesetzt.

Schließlich werden beim Sex – ähnlich wie beim Sport – Endorphine ausgeschüttet. Das sind regelrechte Glücklichmacher, die bis zu einem Tag vorhalten und locker und zufrieden machen.

(Erstveröffentlichung 2010. Letzte Aktualisierung 15.07.2020)

Quelle: WDR

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