Reha und Kur

Von Melanie Kuss (WDR)

Was ist Rehabilitation genau?

Eine Frau sitzt im Moorbad

Schon vor 4000 Jahren bereiteten die Ägypter zum ersten Mal aus Nil-Schlamm ein Moorbad. Heute sind die dunklen Bäder als Kuranwendung nicht mehr wegzudenken. Die erhitzte, breiig aufgeschwemmte, warme Torf-Wasser-Mischung wird vor allem bei chronischen Gelenk- und Wirbelsäulenleiden eingesetzt. Auch bei chronischen Unterleibserkrankungen der Frau sollen die Bäder helfen.

Schon vor 4000 Jahren bereiteten die Ägypter zum ersten Mal aus Nil-Schlamm ein Moorbad. Heute sind die dunklen Bäder als Kuranwendung nicht mehr wegzudenken. Die erhitzte, breiig aufgeschwemmte, warme Torf-Wasser-Mischung wird vor allem bei chronischen Gelenk- und Wirbelsäulenleiden eingesetzt. Auch bei chronischen Unterleibserkrankungen der Frau sollen die Bäder helfen.

Die gesundheitsfördernde Wirkung von Massagen ist seit Jahrtausenden bekannt. Unter Anwendung verschiedener Handgriffe wirkt die Massage mechanisch auf die Haut und das unter ihr liegende Gewebe ein. Sie steigert die Durchblutung und die Freisetzung körpereigener Wirkstoffe. Bei der Hot-Stone-Massage etwa liegt der Patient auf warmen Steinen. Zudem wird er vom Masseur mit etwa 58 Grad warmen Basaltsteinen massiert.

Seit dem 19. Jahrhundert wird die Wassertherapie nach Sebastian Kneipp in zahlreichen Kurkliniken als Naturheilverfahren angewandt. Bei Wassergüssen und beim Wassertreten sollen gezielte Reize den Körper zu einer heilungsfördernden Reaktion anregen. Das Gesundheitskonzept des deutschen Priesters ist jedoch noch vielfältiger. Es besteht insgesamt aus den fünf Säulen Wasser, Bewegung, Ernährung, Kräuter und Lebensordnung.

Das tschechische Karlsbad ist seit Jahrhunderten einer der berühmtesten Kurorte und vor allem wegen seiner Trinkkur bekannt, bei der die Karlsbader Heilquellen zum Einsatz kommen. Das heiße, mineralhaltige Wasser, das aus 2000 Metern Tiefe kommt, soll eine heilende Wirkung auf die Verdauungsorgane haben und den gesamten Stoffwechsel positiv beeinflussen. Ein Teil des Quellwassers wird direkt in die Kurhotels geleitet. Der Rest fließt in öffentliche Brunnen, die sich in Trinkhallen, den sogenannten "Kolonnaden", befinden. Hier zapfen sich die Kurgäste ihr Heilwasser frisch in kleine Trinkgefäße ab.

Die Inhalation ist eine Anwendung, die vor allem bei Menschen mit Atemwegserkrankungen zum Einsatz kommt. Es werden gasförmige Wirkstoffe oder Aerosole (Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen und einem Gas) eingeatmet. Die Partikelgröße des Wirkstoffes ist für den Effekt wichtig, denn sie bestimmt, wie weit er in die Atemwege eindringen kann. Bei der Inhalation von reinem Wasserdampf etwa sind die Tröpfchen recht groß und gelangen nicht sehr weit. Wasserdampf-Inhalation ist somit nur bei Erkrankungen der oberen Luftwege sinnvoll.

Die Bewegungsbadtherapie macht sich Auftriebskraft und Widerstand des Wassers zunutze. Das Eigengewicht des Körpers reduziert sich im Wasser um erstaunliche 90 Prozent, sodass Bewegungsabläufe möglich sind, die im Trockenen undenkbar sind. Die Auftriebskraft kann zum Balancetraining und zur Wahrnehmungsschulung genutzt werden. Der Wasserwiderstand begünstigt Übungen zur Kräftigung der Muskeln. Ein Effekt, der sich durch den Einsatz von Auftriebskörpern wie etwa Schwimmnudeln noch steigern lässt.

Gezielte Bestrahlung mit Infrarotlicht wirkt durchblutungsfördernd und löst Muskelverspannungen. In Verbindung mit Kältereizen stimuliert die Strahlung zudem das Immunsystem. Allerdings sind mit einer Infrarotbestrahlung auch gesundheitliche Risiken verbunden, vor allem in Verbindung mit ultravioletter Strahlung. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Kombination die Haut schneller altern lässt und Krebserkrankungen begünstigt. Deshalb empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz, Infrarotanwendungen nicht mit einem Solariumsbesuch zu kombinieren.

Der Ergotherapeut kann den Patienten mithilfe des Schlingentischs leicht in verschiedene schmerzfreie Stellungen bringen. Die Schlingen sind an Seilzügen befestigt und reduzieren somit die Schwerkraft. Die dadurch mögliche Behandlung ist für Therapeut und Patient leichter.

Das naturheilkundliche Verfahren der Magnetfeldtherapie basiert auf der Annahme, dass magnetische Impulse in das Körpergewebe eindringen können, um dort heilend auf Entzündungen oder Verletzungen einzuwirken. Die Magnetfeldtherapie wirkt etwa bei Arthrose, bei Unterleibsschmerzen oder bei Menschen mit Nervenschädigungen, bedingt durch Diabetes.

Stand: 03.02.2020, 11:58 Uhr

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