Zwei Hände in weißen Handschuhen heben einen Goldbarren hoch

Gold

Gold-Steckbrief

Schwer, elastisch, widerstandsfähig – Gold besitzt viele Eigenschaften, die es für den Einsatz in der Industrie, der Medizin oder dem Kunsthandwerk interessant machen.

Von Marion Werner

Dichte

Gold gehört zu den sogenannten Schwermetallen, also den Metallen, die eine sehr hohe Dichte aufweisen. Mit Dichte bezeichnet man das Verhältnis von der Masse eines Gegenstandes zu seinem Volumen.

Für die Schwermetalle heißt das: Sie haben eine große Masse bei relativ kleinem Volumen. Man könnte auch sagen: Sie sind sehr schwer.

Wie schwer Gold tatsächlich ist, erkennt man im Vergleich mit anderen Mineralien: Obwohl wir Steine für sehr schwer halten, sind sie Leichtgewichte im Vergleich zu Gold. Während Gold eine spezifische Dichte von 19,3 g/cm3 aufweist, bringt es zum Beispiel Marmor nur auf 2,7 g/cm3. Würde man also Gold mit Marmor aufwiegen wollen, so bräuchte man vom Marmor etwa sieben Mal mehr Volumen als vom Gold.

Dehnbarkeit

Neben seiner hohen Dichte ist die große Geschmeidigkeit ein markante Eigenschaft des Goldes. Gold ist erstaunlich weich und dehnbar. Aus einem Gramm Gold etwa läßt sich ein mehr als drei Kilometer langer Draht mit einem Durchmesser von 0,006 mm ziehen. Das ist einige Male dünner ist als ein menschliches Haar.

Seine große Geschmeidigkeit macht Gold zu einem idealen Werkstoff für die Goldschmiedekunst, aber auch für die Elektroindustrie. Sie benötigt Gold für die Herstellung hauchfeiner Verbindungsdrähtchen und als Schaltkontakte.

Goldschmied bei der Arbeit

Für Goldschmiede ist Gold ein leicht zu bearbeitender Werkstoff

Korrosionsbeständigkeit

Dabei kommt eine andere Eigenschaft des Goldes zum Tragen – nämlich seine Korrosionsbeständigkeit. Gold gilt als reaktionsträge; das heißt, es geht nicht leicht mit anderen Stoffen eine Verbindung ein.

Bei Silber ist das anders. Silber reagiert mit schwefelhaltigen Bestandteilen der Luft. Dabei entsteht ein schwarzer Belag aus Silbersulfit. Man sagt auch: Das Silber läuft an.

Dem Gold aber können weder feuchte Luft, noch Hitze oder Säure etwas anhaben: Es korrodiert nicht. Das ist ein Grund dafür, warum man elektronische Steckverbinder und Kontakte gerne vergoldet – sie sind dann sehr beständig.

Das gleiche gilt für Goldzähne oder Goldfüllungen. Die Zahnmedizin gebraucht Gold gerne als Füllmaterial, weil es nicht durch Säuren angegriffen wird.

Symbolfoto: Zwei Bauarbeitermännchen auf einem Gebiss mit zwei Goldzähnen

Goldzähne werden nicht durch Säuren im Mundraum angegriffen

Nur ein ganz besonderes Säuregemisch löst sogar Gold: Königswasser ist sein Name und es besteht aus drei Teilen konzentrierter Salzsäure und einem Teil konzentrierter Salpetersäure.

Legierungen

Reines Gold ist viel zu weich, um zu Schmuck verarbeitet zu werden. Die Stücke würden bei der kleinsten Belastung verbiegen. Deshalb vermischt man Gold mit anderen Metallen, wie etwa Kupfer, Palladium und Silber. Dadurch wird das Gold härter. Man nennt diesen Vorgang Legieren.

Um etwa Weißgold herzustellen, verwenden Goldschmiede vor allem Palladium. Die Industrie gebraucht zur Produktion von Weißgold allerdings auch andere Legierungspartner wie Silber, Mangan, Kupfer, Zink, Platin, Chrom oder Eisen. Nimmt man mehr Kupfer zum Gold, dann entsteht Rotgold.

Blattgold

Planet Wissen 21.11.2023 06:11 Min. UT Verfügbar bis 27.11.2025 WDR

(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 05.11.2018)

Quelle: WDR

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