Symbolbild: Eine ältere Frau liest ihrem Enkelkind aus einem Buch vor.

Märchen

Waren Märchen schon immer Kindergeschichten?

Von Claudia Belemann

Viele Märchen enden zwar gut, können aber vor allem kleinen Kindern gehörige Angst einjagen. Ob es nun der böse Wolf ist, die Hexe, die im Wald wohnt und Kinder isst, oder die garstige Stiefmutter, die Schneewittchen vergiften will.

Für Kinderohren ist das alles ganz schön gruselig. Trotzdem gilt das Märchen heute als eines der wichtigsten Genres der Kinder- und Jugendliteratur.

Tatsächlich wurden Märchen ursprünglich nicht für Kinder, sondern zur Unterhaltung Erwachsener erzählt. Sie entstanden bei häuslichen Arbeiten oder an Winterabenden, im Orient auch in Cafés und auf öffentlichen Plätzen.

Die Diskussion, ob Märchen gut oder schädlich für Kinder sind, ob sie die Fantasie der Kinder anregen oder Kinder mit ihrer übermächtigen, oft grausamen Welt verängstigen, ist immer wieder aktuell, aber auch schon sehr alt: Sie setzte unmittelbar nach Erscheinen der "Kinder- und Hausmärchen" (1812/1815) der Brüder Grimm ein.

(Erstveröffentlichung: 2002. Letzte Aktualisierung: 11.08.2020)

Quelle: WDR

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