Die schönsten Höhlen der Welt

Von Vanessa Martella (WDR)

Strahlende Farben, tierische Bewohner oder einfach nur gigantische Ausmaße – diese Höhlen bringen uns zum Staunen.

Blick in die Mammut-Höhle, die Wände sind sandfarben und Tropfsteine zu sehen.

Riesige Kammern, endlose Schächte und Gänge: Die Mammut-Höhle im US-amerikanischen Bundesstaat Kentucky wird ihrem Namen gerecht. Mit einer Ausdehnung von 627 Kilometern ist das verschachtelte Höhlensystem das mit Abstand längste der Welt. Dabei ist es noch lange nicht vollständig kartiert. Forscher vermuten, dass sich die Ausläufe auf bis zu 1600 Kilometer erstrecken könnten. Kein Wunder, dass der umliegende Nationalpark nach der Riesenhöhle benannt wurde. Für die Öffentlichkeit zugänglich sind aber nur rund 17 Kilometer.

Riesige Kammern, endlose Schächte und Gänge: Die Mammut-Höhle im US-amerikanischen Bundesstaat Kentucky wird ihrem Namen gerecht. Mit einer Ausdehnung von 627 Kilometern ist das verschachtelte Höhlensystem das mit Abstand längste der Welt. Dabei ist es noch lange nicht vollständig kartiert. Forscher vermuten, dass sich die Ausläufe auf bis zu 1600 Kilometer erstrecken könnten. Kein Wunder, dass der umliegende Nationalpark nach der Riesenhöhle benannt wurde. Für die Öffentlichkeit zugänglich sind aber nur rund 17 Kilometer.

Außergewöhnliche Höhlensysteme gibt es auch unter Wasser, vor allem im Süden Mexikos. Bis 2007 war das Sistema Sac Actun, was übersetzt so viel wie "weiße Höhle" heißt, nur das zweitlängste bekannte System. Dann wurde eine Verbindung zum kürzeren Sistema Dos Ojos entdeckt. Zusammen erreichen sie eine kartierte Länge von 336 Kilometern und setzen sich damit an die Spitze der Unterwassersysteme. Wer nicht tauchen will, kann auch von oben in die Höhle schauen: Unzählige sogenannte Cenotes, Kalksteinlöcher, verbinden die Gänge mit der Oberfläche.

Viele dieser Cenotes sind beliebte Badeziele für Touristen. An so einer Stelle ist die Höhlendecke eingebrochen und hat ein Kalksteinloch hinterlassen, das sich mit Süßwasser gefüllt hat – ein natürlicher Pool sozusagen. Eine der bekanntesten ist die paradiesisch anmutende Cenote Ik-Kil auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Den Maya war die Süßwasserquelle heilig, sie nutzten sie als religiöse Opferstätte. Heute schwimmen hier jeden Tag hunderte Touristen, Privatsphäre Fehlanzeige.

Ebenfalls im Wasser zu finden sind die Marmorhöhlen in Chile. Um diese Kunstwerke zu besichtigen, geht es aber nicht unter die Erde: Wie Pilze ragen die kleinen Inseln aus dem Lago General Carrera, manche sind mit dem Boot befahrbar. Die Wellenbewegungen des Wassers haben die Steine über Jahrtausende hinweg ausgehöhlt. Das außergewöhnliche Muster ergibt sich je nach Jahreszeit aus der Reflektion des Wassers – es gab den Höhlen ihren Namen.

Zurück zu den Superlativen: Erst 2013 wurde der Miao Room unter dem chinesischen Ziyun-Getu-He-Nationalpark zum größten Höhlenraum der Welt gekürt. In einer großangelegten Expedition hatten Forscher mit 3D-Scannern das genaue Volumen des Raums ausgemessen. Die Zahlen sind beeindruckend: Die Fläche ist rund 852 Meter lang und 191 Meter breit, sie ähnelt also eher einem Schacht. Zwei Kuppeln, die bis zu 240 Meter hoch sind, bilden die Herzstücke des Raums. Der Wermutstropfen: Für Touristen ist die Höhle bisher nicht geöffnet.

Auch in Thailand gibt es einen außergewöhnlichen Höhlenraum: Im Nationalpark Khao Sam Roi Yot südlich von Bangkok liegt die Phraya Nakhon Höhle. Dank eines Lochs in der Decke erhellt das Sonnenlicht den Raum. Am Morgen fallen die Strahlen direkt auf den Kuha Karuhas Pavillon. Dieser wurde 1890 für den Besuch von König Chulalongkorn, also Rama V., erbaut. Auch seine königlichen Nachfolger besuchten den Pavillon, manche hinterließen ihre Unterschriften an der Höhlenmauer.

In den Eishöhlen des Gletschers Vatnajökull auf Island würden solche Signaturen nicht überdauern. Der drittgrößte Gletscher der Welt erstreckt sich über mehr als 8000 Quadratkilometer und verändert im Sommer aufgrund des Schmelzwassers ständig sein Aussehen. Ab November können lokale Reiseleiter dann auf die Suche nach Eiskammern gehen und sie auf ihre Begehbarkeit überprüfen. Touristen, die so eine Tour trotz Eiseskälte auf sich nehmen, werden mit einem Farbspektakel belohnt: Je weniger Luft in die Eisschichten eingeschlossen ist, umso stärker schimmern die Blautöne.

Wer es lieber warm hat, findet auf Hawaii so ziemlich das Gegenteil zu den Eishöhlen: Die Kazumura Cave ist die längste und tiefste durch Lava geformte Röhre der Welt. Auf knapp 66 Kilometer Strecke geht es mehr als einen Kilometer in die Tiefe. Die Höhle liegt am Fuß des Vulkans Kīlauea, der zurzeit der aktivste auf der "Big Island" genannten Hauptinsel ist. Die Eingänge zu der Röhre liegen in der Regel auf privatem Boden. Ein paar Anwohner haben sich deshalb auf Touren für Touristen spezialisiert.

Weniger beengt, aber nicht minder eindrucksvoll ist die Fingalshöhle auf der schottischen Insel Staffa. Der Name des unbewohnten Eilands geht auf die Wikinger zurück und bedeutet "Insel der Säulen". Kein Wunder: Staffa ist gesäumt von Säulen aus Vulkangestein, die sich bereits vor mehreren Millionen Jahren gebildet haben. Die Höhle selbst haben die Wellen geformt. Mit rund 80 Meter Länge und 10 Meter Breite ist sie nicht besonders groß, die Säulen machen den Eingang aber zu einem spektakulären Anblick.

Eigentlich wäre die Höhle Bracken Cave im texanischen San Antonio nicht außergewöhnlich. Doch 20 Millionen mexikanische Bulldoggfledermäuse, die die unterirdischen Gänge als Sommerresidenz nutzen, machen die Höhle jeden Abend zum Schauplatz eines Naturspektakels. Mehr als zwei Stunden dauert es, bis die größte bekannte Fledermauskolonie der Welt den Bau verlassen hat – genug Zeit also zum Fotos schießen. Die texanischen Farmer freuen sich besonders über die tierischen Besucher: Jede Nacht fressen die Fledermäuse tonnenweise Insekten, die sonst den Ackerbau erschweren würden.

Stand: 01.04.2020, 11:41 Uhr

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