Das Verschwinden der Nacht

Planet Wissen 03.02.2021 02:05 Min. UT Verfügbar bis 19.09.2024 WDR Von Jakob Kneser

Phänomen Licht

Lichtverschmutzung

Bis zu 5000 Sterne könnten wir am Nachthimmel sehen – theoretisch. Doch tatsächlich lassen sich meist nur ein paar Dutzend erblicken. Schuld sind die vielen künstlichen Lichtquellen.

Von Andrea Wengel

Der Begriff Lichtverschmutzung bedeutet, dass man nachts durch die vielen künstlichen Lichter den Sternenhimmel nicht mehr richtig sehen kann. Vor allem sogenannte "Skybeamer" – also Disko-Strahler, die in den Himmel gerichtet sind –, sind Kritikern ein Dorn im Auge. Aber auch die Straßenbeleuchtung erschwert den Blick in den Himmel.

Das stört nicht nur Romantiker, daraus erwachsen auch uns und vielen Tieren massive Nachteile. Ist der Himmel nachts nicht mehr klar, können Astronomen weniger Sterne erkennen. Das ist aber nötig, um zu erforschen, wie die Erde entstanden ist – und wie sie möglicherweise wieder vergehen wird. Es ist also für unsere Zukunft wichtig, zu wissen, wie sich der Sternenhimmel verändert.

Sternenhimmel

Nur selten kann man in Deutschland so viele Sterne am Himmel sehen

Auch Tiere leiden unter der Lichtverschmutzung. Nachtaktive Insekten werden von Lichtquellen angelockt und damit aus ihrem normalen Lebens-Rhythmus gebracht. Ermattet warten sie auf den Lichtquellen bis zum Morgengrauen – und sind ein leichtes Futter für Vögel.

Zugvögel leiden ebenfalls unter zuviel Licht. Die Tiere werden durch die riesigen Lichtquellen zum Teil so stark irritiert, dass sie die Orientierung auf ihrem Weg nach Süden verlieren.

Quelle: SWR | Stand: 24.07.2019, 10:42 Uhr

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