Blauer Moorfrosch.

Moore

Der Moorfrosch

Ein charakteristisches Tier der Moorgebiete ist der Moorfrosch. Normalerweise ist der Moorbewohner ziemlich unscheinbar. In der Paarungszeit werden die Männchen aber zu schillernden Kreaturen.

Von Siegfried Klaschka

Eine schillernde Kreatur

Der Moorfrosch ist sechs bis acht Zentimeter groß und bräunlich gefleckt. So ist er im Laub oder auf dem Waldboden kaum zu entdecken.

In der Paarungszeit ändert sich das: Durch hormonelle Veränderungen speichern sie Flüssigkeit unter der Haut. Die Haut schwemmt dann auf, das verändert die Lichtbrechung und die Frösche erscheinen in einem leuchtend blauen Prachtkleid.

Hauptsache feucht

Der Moorfrosch lebt, entgegen seinem Namen, nicht nur im Moor. Er kommt auch in Bruchwäldern, Auwäldern, im sumpfigen Grünland oder auf Nasswiesen vor – Hauptsache, der Lebensraum ist ausreichend feucht.

Allerdings ist er sehr anspruchsvoll, was die Ausstattung seines Lebensraums betrifft. Er braucht ein Gewässer zum Ablaichen und er benötigt ein spezielles Sommer- und ein Winterquartier.

Diese Elemente dürfen weder zu weit von einander entfernt noch zu sehr von Straßen zerschnitten sein, denn der Frosch wandert im Laufe eines Jahres zwischen diesen Plätzen hin und her. Gebiete, die all diese Anforderungen erfüllen, nahmen in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland immer mehr ab.

Kaum noch Platz zum Leben

Auch das Absinken des Grundwasserspiegels durch Trinkwassergewinnung, das Austrocknen ehemals dauerfeuchter Wald- und Wiesengelände oder Flussbegradigungen und das Verschwinden von Auwäldern haben den Lebensraum des Moorfroschs kontinuierlich schrumpfen lassen.

Dazu kommt, dass der Laich des Moorfroschs besonders empfindlich gegen säurehaltiges Wasser ist. In einem versauerten Gewässer verpilzt der Laich und die Kaulquappen können sich nicht entwickeln.

Brauner Moorfrosch.

Normalerweise ist der Moorfrosch perfekt getarnt

So gehört der Moorfrosch inzwischen zu den bedrohten Arten. Innerhalb Deutschlands kommt er in größeren Populationen nur noch im nordostdeutschen Tiefland vor.

In allen anderen Teilen Deutschlands gibt es nur noch inselartige Verbreitungsgebiete, die einen Bestand der Art gefährden. Um ihm auch in Zukunft ein Überleben zu ermöglichen, müssen die verbliebenen Lebensräume besonders geschützt und in der Vergangenheit trockengelegte Flächen wieder vernässt und renaturiert werden.

Quelle: SWR | Stand: 07.08.2019, 09:33 Uhr

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