Tote Schleiereule am Straßenrand

Eulen

Eulenschutz

Eine der häufigsten Todesursachen für viele Eulenarten ist der Straßen- und Bahnverkehr. Aber auch die Kollision mit Stromleitungen oder schlecht isolierten Strommasten endet für sie oft tödlich.

Von Andreas Kohler

Zerstörte Lebensräume

Besonders gefährlich sind auch andere Eingriffe des Menschen in die Lebensräume der Eulen: Die Zerstörung von natürlichen Wäldern, Sümpfen oder extensiv genutzten Weiden, der Einsatz von Pestiziden, der Ausstoß von Schwermetallen und Störungen an möglichen Brutplätzen machen den Nachtvögeln das Leben schwer.

Viele ihrer ursprünglichen Beutetiere sind für die Eulen schwerer verfügbar als früher. Dafür setzen ihnen vom Menschen neu eingeführte Raubtiere (wie etwa der Waschbär) zu. Die direkte, mutwillige Verfolgung durch den Menschen spielt mittlerweile keine Rolle mehr.

Wasser steht  in den Kanälen des Torfmoores, das zu einem Naturschutzgebiet gehört

Sümpfe gehören zum Lebensraum der Eulen

Nistkästen und andere Hilfen

Eulenschutz sollte zunächst einmal darin bestehen, den Schaden zu minimieren, den wir den Eulen zufügen: Statt intensive Land- und Forstwirtschaft zu betreiben, kann der Erhalt einiger naturbelassener Flächen den Eulen helfen. Eine alte Streuobstwiese ist zum Beispiel für den Steinkauz ein idealer Lebensraum.

Wer sich in seinem Freizeitverhalten ein bisschen zügelt und nicht gerade dort wandert und klettert, wo der Uhu brütet, kann unserer größten Eule einen Gefallen tun.

Verzichtet man auf das Verschließen von Kirchtürmen und Scheunen, schafft man Brutplätze für Schleiereulen. Kamine und Lüftungsschächte sollten nicht mit glattem Material verkleidet werden, denn so können sie zu einer Falle für Eulen werden.

Nicht Steinkauz und Schleiereule lässt sich mit speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Nistkästen gut helfen. Auch die im Wald lebenden Eulen – wie Waldkauz, Raufußkauz, Habichtskauz und Sperlingskauz – nehmen künstliche Nistmöglichkeiten gerne an. Sie ersetzen die seltener werdenden Spechthöhlen und Astlöcher in Totholzstämmen.

Wichtig ist allerdings, dass diese Nistkästen mit einem wirksamen Marderschutz versehen werden, etwa einem Blech mit Kippvorrichtung auf dem Dach des Kastens. Sonst wird die vermeintliche Eulenhilfe zum Selbstbedienungsladen für pelzige Räuber.

Steinkauz in einem Nistkasten blickt neugierig in die Umgebung

Die Nistkästen sind auf die Bedürfnisse der Eulen abgestimmt

Kleine Findlinge sind meistens keine Waisen

Eine verletzte Eule sollte man in einen dunklen Karton mit Luftlöchern setzen und dann schnellstmöglich zu einer offiziellen Pflegestation fahren. Kranke Eulen gehören immer in die Hände von Experten. Tierärzte, Forstämter oder Vogelwarten kennen solche Adressen.

Auch mit der Meldung toter beringter Eulen bei der nächsten Vogelwarte können Sie einen Beitrag zum Naturschutz leisten: Notieren Sie dazu den Fundort und die Daten auf dem Ring.

Zwei Uhuküken in einer Greifvogelstation

Findlinge gehören in die Hände von Experten

Quelle: SWR | Stand: 24.03.2020, 17:20 Uhr

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