Mitarbeiterin des Blutspendedienstes hält einen Beutel mit Spenderblut

Blut

Blutspende

Wer Blut spendet, rettet Leben. Jedes Jahr spenden in Deutschland Millionen Bundesbürger freiwillig Blut und helfen so den Krankenhäusern, eine umfangreiche Versorgung mit dem kostbaren Lebenssaft zu gewährleisten.

Von Tobias Aufmkolk und Katrin Ewert

Wie wird gespendet?

Zunächst muss ein Fragebogen zur gesundheitlichen Vorgeschichte des Spenders ausgefüllt werden. Danach misst ein Arzt den Puls, den Blutdruck und die Körpertemperatur des Patienten und überprüft dessen Kreislauffunktionen. In einem Schnelltest werden anschließend der Hämoglobingehalt des Blutes getestet und die Blutgruppe bestimmt.

Die eigentliche Blutspende wird dann auf einer Liege durchgeführt. Nach einem kleinen Piks in den Arm wird etwa ein halber Liter in extra dafür konzipierte Beutel "abgezapft". Die ganze Prozedur dauert etwa 15 Minuten. Danach verbringt der Spender weitere zehn Minuten in einem Ruheraum.

Anschließend gibt es in der Regel Getränke und Essen zur Stärkung, damit der Körper wieder zu Kräften kommt. Das Trinken vor und nach einer Blutspende ist sehr wichtig, da es den Flüssigkeitsverlust durch die Spende rasch ausgleicht. Insgesamt müssen Spender 30 Minuten warten, bevor sie die Einrichtung verlassen.

Das Spenderblut wird nach der Blutentnahme auf die wichtigsten Krankheiten und Krankheitserreger wie HIV, Hepatitis oder Syphilis untersucht.

Anschließend wird das Blut in seine einzelnen Bestandteile (rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen und Blutplasma) zerlegt und in einer Blutdatenbank gelagert. Eine Vollbluttransfusion wird in der Medizin nur noch selten durchgeführt, da der Körper eines Empfängers meist nur Einzelbestandteile des Blutes benötigt.

Wer darf spenden?

Blut spenden darf in Deutschland jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 75 Jahren, nur bei Erstspendern ist das Höchstalter 68 Jahre. Jeder Spender muss ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm haben.

Der Abstand zwischen zwei Blutspenden sollte mindestens acht Wochen betragen. Empfohlen wird ein Abstand von zwölf Wochen, damit sich der Körper ausreichend regenerieren kann. Männer dürfen maximal sechsmal im Jahr spenden, Frauen nur viermal.

Nicht spenden dürfen Menschen, die in den vergangenen vier Monaten tätowiert oder gepierct wurden. Auch wer sich einer Operation unterziehen musste, muss bis zu vier Monate warten.

Urlauber, die in Risikogebiete für bestimmte Infektionskrankheiten wie Malaria oder Hepatitis gereist sind, dürfen sechs Monate lang kein Blut spenden. Schwangere und Stillende sind generell vom Blutspenden ausgeschlossen.

Der größte Blutspendedienst in Deutschland ist das Rote Kreuz. Es deckt mehr als 75 Prozent des bundesweiten Bedarfs an Blutkonserven ab. Gespendet werden kann aber auch in manchen Krankenhäusern, in universitären Einrichtungen oder bei Pharmaunternehmen.

Ein Beutel mit Spenderblut wird in die Kamera gehalten.

Mit einem halben Liter Blut kann ein Leben gerettet werden

Was kann gespendet werden?

Bei der Blutspende unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Arten. Die Vollblutspende ist die geläufigste Art. Bei dieser Spende wird das gesamte Blut des Spenders entnommen.

Bei der Blutplasmaspende dagegen wird nur die Blutflüssigkeit entnommen. Alle zellulären Bestandteile wie rote und weiße Blutkörperchen und die Blutplättchen werden dem Körper sofort wieder zugeführt. Blutplasma wird bei Störungen der Blutgerinnung eingesetzt und ist Grundstoff zur Herstellung verschiedener Medikamente. Spender dürfen bis zu 60-mal im Jahr zur Plasmaspende gehen. Zwischen zwei Terminen müssen mindestens drei Tage liegen.

Die Thrombozytenspende ist enorm wichtig bei Blutgerinnungsproblemen und einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten). Hierbei werden dem Körper nur die Blutplättchen entnommen. Die roten und weißen Blutkörperchen werden ihm anschließend wieder zugeführt. Eine Thrombozytenspende dauert etwa eine Stunde und ist aufwendiger als die normale Blutspende. Menschen dürfen 26-mal pro Jahr Thrombozyten spenden, also ungefähr alle 14 Tage.

Eine Sonderform der Blutspende ist die Eigenblutspende. Vor einer Operation ist es in einem geeigneten Zeitraum möglich, dem Patienten bis zu vier Mal Blut abzunehmen, um einen späteren Blutverlust zu kompensieren. Das Blut wird dann in Blutplasma und ein Konzentrat von roten Blutkörperchen getrennt.

(Erstveröffentlichung: 2007. Letzte Aktualisierung: 08.03.2021)

Quelle: WDR

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