Karibische Spinnenkrabben auf Korallen, daneben eine Taucherin

Gift als Waffe

Giftige Tiere weltweit

Das Risiko von Gifttierunfällen in anderen Ländern wird zwar häufig überschätzt. Dennoch gibt es einige Ratschläge, die jeder Reisende befolgen sollte – vor allem in tropischen und subtropischen Ländern.

Von Susanne Wagner

Allgemeine Tipps

Grundsätzlich ist es ratsam, sich zu informieren, mit welchen Gifttieren man es im Urlaubsland möglicherweise zu tun bekommen könnte. Beim Wandern sind schützende Kleidung, lange Hosen und feste, geschlossene Schuhe von Vorteil.

Auch im Urlaub sollte man stets darauf achten, wohin man greift, wohin man tritt und worauf man sich setzt. Beliebte Plätze für Gifttiere sind etwa Erdhöhlen, Holz- und Steinhaufen. Da viele Gifttiere nachtaktiv sind, sollte man vor allem nachts gut aufpassen und niemals barfuß laufen.

Vor dem Anziehen ist es wichtig, Kleider und Schuhe auszuschütteln und sie nach ungebetenen Gästen zu durchsuchen.

Für Badeurlauber gilt die Regel, nach Möglichkeit niemals alleine zu baden. Bei der Sichtung von Quallen ist erhöhte Vorsicht geboten. Gegen Seeigelstachel und Giftstacheln von Fischen helfen oft Badeschuhe oder Flossen.

Schnorchler und Taucher sollten nicht zu dicht über dem Boden schwimmen und nichts anfassen, was nicht eindeutig ungefährlich ist.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Unfälle mit Gifttieren lösen bei Betroffenen wie Beteiligten schnell Panik aus. Zu den meist qualvollen Schmerzen für den Verletzten kommt die Unsicherheit, ob die Vergiftung lebensgefährlich sein kann.

Nach Möglichkeit sollte sofort ein Arzt beziehungsweise eine Klinik aufgesucht werden. Hilfeleistungen an Ort und Stelle entsprechen in etwa auch den Erste-Hilfe-Maßnahmen, die allgemein bei Unfallverletzungen angewendet werden. Darüber hinaus sollten folgende Regeln beachtet werden:

  • Den Betroffenen umgehend aus der Gefahrenzone bringen und beruhigend auf ihn einwirken. Ihn nach Möglichkeit nicht allein lassen. Der Betroffene sollte sich möglichst wenig bewegen und die verletzte Extremität sollte ruhig gestellt werden (Arm in Schlinge, Bein schienen). Ringe und Armbänder sind abzunehmen.
  • Raschen Transport zum Arzt beziehungsweise zur nächsten Klinik organisieren. Falls möglich das Gifttier identifizieren, damit eine gezielte Behandlung erfolgen kann. Aber Vorsicht! Selbst bei toten Gifttieren, etwa bei Schlangen, ist der Giftapparat häufig noch intakt.
  • Biss- oder Einstichstellen sollten nicht angefasst werden, auch nicht ausgeschnitten oder ausgesaugt. Ebenso sollten keinerlei Medikamente ohne Befragen des Arztes eingerieben beziehungsweise eingenommen werden. Die betroffenen Extremitäten nicht abbinden.

Quelle: SWR | Stand: 22.07.2019, 14:45 Uhr

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