Der Eiffelturm von unten aufgenommen

Stahl

Gebäude aus Stahl

Stahl ist gut formbar, langlebig und widerstandsfähig. Auch in vielen Gebäuden wird er darum verbaut – hier drei berühmte Beispiele.

Von Sine Maier-Bode

Der Eiffelturm

1889 fand die Weltausstellung in Paris statt, zur Zeit der Hundertjahrfeier der Französischen Revolution. Um dem Ereignis gerecht zu werden, wollte man einen besonderen Bau errichten. Eine Idee schwirrte schon lange im Kopf der Architekten.

Zwei Mitarbeiter des Franzosen Gustave Eiffel setzten die Idee um und planten einen Turm, der als tragende Elemente Brückenpfeiler in der Art haben sollte, wie Eiffel sie schon beim Bau seiner Eisenbahnviadukte verwendet hatte.

Als die Regierung einen Ideenwettbewerb ausschreiben ließ, gab es drei Gewinner. Einer von ihnen war Gustave Eiffel, der das Projekt inzwischen übernommen hatte. Die Öffentlichkeit war entsetzt – kaum jemand wollte solch eine "Verschandelung" von Paris zulassen.

Eines der Argumente, warum der Turm dennoch gebaut wurde, war die Tatsache, dass man die Eisenkonstruktion jederzeit wieder abbauen konnte. Die Stahlskelettbauweise, die Eiffel anwendete, wurde später zum Standard im Hochhausbau.

Der Bau des Eiffelturms dauerte 26 Monate und beschäftigte etwa 500 Menschen. Für die Konstruktion benötigte man damals 6.300 Tonnen Eisenträger, insgesamt 15.000 Stahlteile. Heutzutage bräuchte man weniger als ein Drittel des Materials und könnte einen weit stabileren und filigraneren Turm bauen.

Das "Empire State Building"

Seit 1889 war der Eiffelturm das höchste Gebäude der Welt. Das Zeitalter der Wolkenkratzer hatte schon Ende des 19. Jahrhunderts begonnen, nachdem der Fahrstuhl erfunden wurde. Doch noch ragte keines über 300 Meter hinaus.

Ein Arbeiter beim Bau des Empire State Building 1930, im Hintergrund die Skyline von New York mit dem Chrysler Building.

Wettbewerb um Wolkenkratzer

In New York plante Walter Chrysler, sich selbst das höchste Gebäude der Welt zu errichten: Für ein Jahr war das "Chrysler Building" mit 319 Metern auch das welthöchste Gebäude. Doch parallel zu Chrysler hatte ein anderer Mann dasselbe Ziel: John J. Raskob. Da er zu Beginn der Bauzeit nicht genau wusste, wie hoch Chrysler gehen wollte, ordnete er an, fünf Stockwerke mehr als geplant zu bauen und eine Krone von 60 Metern Höhe auf die Spitze zu setzen.

In nur 18 Monaten wurde das Empire State Building errichtet. Bis zu 3000 Menschen waren mit dem Bau beschäftigt, 14 von ihnen verloren dabei ihr Leben. Der Stahl für das Mammutprojekt kam aus Pittsburgh. Aufträge von mehr als 60.000 Tonnen Stahl wurden vergeben. Um in kürzester Zeit fertig zu werden, vergab Raskob die Aufträge so detailliert wie möglich und ließ für den Transport eine eigene Eisenbahn bauen.

80 Stunden, nachdem der geschmolzene Stahl geformt wurde, erreichte er sein Ziel auf der Fifth Avenue in New York. Am 1. Mai 1931 war es soweit: das Empire State Building wurde mit seinen 381 Metern das höchste Gebäude der Welt.

New York-Skyline mit Empire State Building.

War lange Zeit das höchste Gebäude der Welt: das Empire State Building

Das Atomium

Das 102 Meter hohe Atomium in Brüssel wurde zur Weltausstellung von 1958 gebaut. Die Stahlkonstruktion mit Einsatz von Aluminium besteht aus neun zweistöckigen Kugeln, die durch Röhren miteinander verbunden sind. Sie hat die Form eines 150-milliardenfach vergrößerten Eisenkristalls.

Das Atomium in Brüssel mit einer Parkanlage im Vordergrund.

Das Atomium in Brüssel

(Erstveröffentlichung: 2005. Letzte Aktualisierung: 26.06.2018)

Quelle: WDR

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