Tokio

Von Mareike Potjans (WDR)

Japans Mega-City

test tokio weiß

So sieht das Tokio aus, das Ausländer sich in der Regel vorstellen: riesige Bildschirme, bunte Werbeplakate und viele, viele Menschen. Solche Ecken findet man besonders in den Vergnügungsvierteln, hier in Shibuya, das vor allem junge Tokioter zum Ausgehen und Amüsieren bevorzugen. Angeblich hieß der Sohn des Stadtgründers Shibuya.

So sieht das Tokio aus, das Ausländer sich in der Regel vorstellen: riesige Bildschirme, bunte Werbeplakate und viele, viele Menschen. Solche Ecken findet man besonders in den Vergnügungsvierteln, hier in Shibuya, das vor allem junge Tokioter zum Ausgehen und Amüsieren bevorzugen. Angeblich hieß der Sohn des Stadtgründers Shibuya.

Die geschäftigste Fußgängerkreuzung der Welt liegt im Vergnügungsviertel Shibuya. Bis zu 15.000 Menschen wechseln dort pro Ampelphase in den abendlichen Spitzenzeiten die Straßenseite. Tipp für Touristen: sich einfach mit den zielstrebigen Tokiotern mitreißen lassen. Und die eigene Begleitung fest an der Hand halten.

Die Metro-Station von Ikebukuro hat nach Shinjuku die meisten Fahrgäste pro Tag, weil sich dort alle wichtigen Linien schneiden. Das Foto zeigt Wartende vor Schranken im Bahnhof, die man überall in Japan nur mit gültigem Fahrticket passieren kann. Die Dame links trägt sehr wahrscheinlich einen Mundschutz, weil sie erkältet ist. Das ist in Japan üblich, um andere davor zu schützen, sich anzustecken.

Am Neuen Rathaus wurde drei Jahre lang gebaut, 1991 konnte es dann eingeweiht werden. Damals war das 234 Meter hohe Gebäude für kurze Zeit das höchste Gebäude Japans. Im von Kenzo Tange entworfenen Rathaus arbeiten 13.000 Angestellte und Beamte. Für Touristen lohnt sich ein Besuch vor allem, weil man kostenlos in den 45. Stock des einen Turmes fahren kann und von dort eine grandiose Aussicht hat.

In Japan stellen Restaurants ihre Gerichte üblicherweise als Wachs- oder Plastiknachbildung im Schaufenster aus. Das macht es vor allem nicht japanisch sprechenden Menschen einfach, das richtige Essen zu bestellen.

Shinto-Schreine und buddhistische Tempel sind nicht immer leicht auseinanderzuhalten. Ein Merkmal für einen Schrein ist das Torii genannte Portal mit seinen zwei Grundpfeilern und einem geschwungenen Querbalken. So ist der Meiji-Schrein im Yoyogi-Park einfach als ein solcher zu erkennen. Er gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Tokios und wurde nach dem Tod des Kaisers Meiji im Jahr 1912 errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde er fast vollständig zerstört und erst 1958 wieder aufgebaut. Auf dem Foto sieht man eine Priesterzeremonie durch das Torii.

In der Nähe des Einganges zum Yoyogi-Park spielen und singen am Wochenende jugendliche Nachwuchsmusiker. Alle paar Meter stehen sie mit eigenem Verstärker auf der Straße - manche spielen eigene Instrumente, manche singen zu Musik vom Band. Mit Plakaten weisen sie auf ihre nächsten Auftritte hin. Ein sehr kurioses Schauspiel, das sich nicht immer schön anhört.

Höhepunkt des japanischen Frühlings ist die Kirschblütenschau, auf Japanisch "hanami", die die Japaner wie ein Volksfest feiern: Unter den blühenden Bäumen wird getrunken und gegessen. Deswegen sind die Parks während der "hanami" auch meist überfüllt. Dass dieses Pärchen ein einsames Plätzchen im Yoyogi-Park gefunden hat, ist ein kleines Wunder.

In den Gärten des Kaiserpalastes kommt Tokio zur Ruhe. Allerdings darf die Öffentlichkeit nur am 2. Januar und am 23. Dezember, dem Geburtstag des Kaisers, den inneren Palastbezirk betreten. An den anderen Tagen bleiben noch die übrigen sehenswerten Palastgärten. Immerhin stand im öffentlich zugänglichen Teil des Palastgeländes einmal das Schloss der Edo-Zeit. Das Foto zeigt einen Wachturm an der Außenmauer des Palastes, im Hintergrund als Kontrast das moderne Tokio.

Der 1873 eröffnete Ueno-Park war Japans erster öffentlicher Park. Eigentlich sollte auf dem verwilderten Gelände ein Krankenhaus gebaut werden. Auf Vorschlag eines holländischen Arztes wurden die Pläne aber doch noch geändert. Im Park finden sich viele Sehenswürdigkeiten, eine davon ist ein Tunnel aus gestifteten roten Torii, der zum Hanazono-Inari-Schrein führt.

Auf Tempelgeländen, auf Friedhöfen oder auch einfach am Wegesrand findet man in Japan kleine Steinfiguren mit roten gehäkelten Mützen und oft auch Windrädern, hier auf dem Weg zum "Tokyo Tower". Diese sogenannten Jizo-Statuen werden "mizuko", Wasserkinder, genannt; Eltern stellen sie zum Gedenken an abgetriebene und früh verstorbene Kinder auf. Jizo, der Schutzpatron der Reisenden, soll die Kinder ins Jenseits begleiten. Ohne ihn, so die Legende, könnten ihre Seelen den Fluss der Unterwelt nicht überqueren, daher "Wasserkinder".

Mega-City von oben: Tokio scheint nur aus Wolkenkratzern zu bestehen. Vor allem in Shinjuku – dort steht zum Beispiel das Neue Rathaus – sieht man manchmal kaum den Himmel. Auch der "Tokyo Tower", ein Nachbau des Eiffelturms, auf dem Foto hinten links, ist wegen der anderen hohen Gebäude oft nicht zu sehen. Im Sommer wird er weiß angestrahlt, im Winter orange.

Stand: 18.03.2020, 14:40 Uhr

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