Arktis

Von WDR

Rohstoffe im hohen Norden

Grafik: Karte mit dem Nordpol im Zentrum und den angrenzenden Anrainerstaaten.

Ganz oben auf dem Globus liegt ein fast menschenleeres, bislang sehr unwirtliches Meer – der Arktische Ozean. Er wird begrenzt von fünf Ländern: USA, Kanada, Dänemark (über Grönland), Norwegen (über Spitzbergen) und Russland. Das arktische Eis wird in Zukunft immer weiter zurückgehen und die Region damit zugänglicher werden.

Ganz oben auf dem Globus liegt ein fast menschenleeres, bislang sehr unwirtliches Meer – der Arktische Ozean. Er wird begrenzt von fünf Ländern: USA, Kanada, Dänemark (über Grönland), Norwegen (über Spitzbergen) und Russland. Das arktische Eis wird in Zukunft immer weiter zurückgehen und die Region damit zugänglicher werden.

Die physische Karte zeigt die bisher in der Arktis entdeckten Rohstoff- und Erdöl-Lagerstätten. Experten vermuten, dass es solche Lagerstätten auch weiter nördlich gibt. Schätzungen gehen von insgesamt 90 Milliarden Barrel Öl und 50 Billionen Kubikmetern Gas aus, fast ein Fünftel der weltweiten Reserven. Das weckt Begehrlichkeiten.

Politisch hat deshalb längst ein Kampf um den Nordpol begonnen. Gemäß dem "Sektoren-Prinzip" stände jedem Land ein Kuchenstück entsprechend der eigenen Küstenlänge zu. Kann jedoch ein Land nachweisen, dass der eigene Festlandsockel unter dem arktischen Ozean größer ist, kann es auch ein größeres Kuchenstück beanspruchen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der unterseeische Lomonossow-Rücken direkt über dem Nordpol.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat seit den 1990er Jahren fast 30 Expeditionen in die Arktis unternommen. Die orange eingezeichneten Gebiete sind dabei entweder als aussichtsreiche Rohstoff-Lagerstätten im Gespräch oder können aufgrund ihrer geografischen Lage Aufschluss über die Entstehungsgeschichte der Arktis geben. Deutschland will mit diesem Engagement in der Region auch "Flagge zeigen".

Im Sommer 2013 konnte die BGR ein außergewöhnliches Forschungsergebnis präsentieren: die Entdeckung einer 2500 Kilometer langen Bruchzone von Alaska bis nach Spitzbergen (rot eingezeichnete Linien). Sie markiert den Zerfall des Superkontinents Laurasia vor 50 bis 100 Millionen Jahren, in dem einst Amerika und Eurasien vereint waren. Das Auseinanderbrechen dieser Landmasse schuf den Arktischen Ozean.

Stand: 06.08.2018, 12:15 Uhr

Darstellung: