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Nachkriegszeit
Georg Fröhlich: der vermisste Pilot
Seit mehr als 25 Jahren kommt Uwe Benkel mit ergreifenden Kriegsschicksalen in Berührung. Benkel ist Gründer einer Arbeitsgruppe für Vermisstenforschung. Der Fund der Gebeine von Oberfeldwebel Georg Fröhlich hat ihn besonders bewegt.
Von Andrea Wieland
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Fund eines feuergefährlichen Wracks
Die Ausgrabung hatte in den Morgenstunden begonnen. Im Jahr 1999 im thüringischen Rödelwitz fanden Uwe Benkel und sein Team das Wrack von Georg Fröhlichs Maschine auf einem Acker in sechs bis sieben Metern Tiefe.
Keine einfache Aufgabe, das Wrack zu bergen, denn der Flieger hatte noch 80 Granaten geladen. Die "Focke Wulf FW 190 A-8" von Oberfeldwebel Georg Fröhlich war am 21. November 1944 von zwei amerikanischen Luftjägern getroffen worden und abgestürzt.
Identifizierung dank Erkennungsmarke
Bei der Bergung dabei waren die Witwe des Piloten und die Tochter, die zum Zeitpunkt seines Todes erst ein Jahr alt gewesen war. Als Uwe Benkel die Erkennungsmarke von Georg Fröhlich fand, fiel ihm seine Tochter um den Hals.
Sie war dankbar darüber, endlich einen Teil ihres Vaters wieder zu haben, den sie greifen kann, erinnert sich der Vermisstenforscher. "Das geb ich nie mehr wieder her", sagte sie. Und auch für die Witwe des Piloten ging ein Lebenswunsch in Erfüllung, wie sie sagte. Endlich konnte sie ihren Mann beerdigen.

Georg Fröhlich mit seiner jungen Frau
Verknüpfte Familiengeschichten
Uwe Benkel war von dieser Familiengeschichte so sehr bewegt, dass er sich vornahm, sollten er und seine Frau noch einmal Nachwuchs bekommen, das Kind nach dem Piloten zu nennen. Es wurde eine Tochter und sie trägt heute den außergewöhnlichen Namen Georgina.

Uwe Benkel und sein Team fanden das Wrack von Georg Fröhlichs Maschine im Jahr 1999
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Quelle: SWR | Stand: 16.07.2018, 09:23 Uhr