Krebs

Therapien gegen Krebs: Ein Blick in die Zukunft

Neben der Immuntherapie gibt es noch zwei weitere vielversprechende Verfahren in der Krebstherapie. Beide stecken noch in der Entwicklungsphase, geben aber Anlass zur Hoffnung.

Von Tanja Fieber und Herbert Hackl

Immuntherapie mit genetisch veränderten Zellen

2012 sorgt ein Fall in den USA für Aufsehen: Die fünfjährige Emily erkrankt an Leukämie. Nach zwei Rückfällen willigen die Eltern ein, ihr Kind mit einer neuartiger Therapie behandeln zu lassen: Eine Immuntherapie mit genetisch veränderten T-Zellen soll das schwerkranke Mädchen retten.

Doch durch die Behandlung läuft Emilys Immunsystem Amok und entzündet ihren gesamten Körper so stark, dass sie fast stirbt. Die Ärzte können die Entzündungsreaktion im letzten Moment stoppen.

Mit sieben Jahren hat Emily keine Leukämie mehr. Heute ist sie elf Jahre alt und gesund. Michael Hudecek hat in den USA an der Weiterentwicklung der neuen Immuntherapie mit Gentechnik mitgearbeitet. Nun will der Arzt sie auch in Deutschland einführen.

Eine Impfung gegen Krebs?

Ein Team von Forschern in Mainz arbeitet an einer Behandlung, die sie als "Impfung gegen Krebs" bezeichnen. Sie soll allerdings nicht vorbeugend wirken wie andere Impfungen, sondern eine für den jeweiligen Patienten maßschneiderte Behandlung sein.

Ugur Sahin und Björn-Philipp Kloke forschen mit ihren Kollegen dafür an einem Verfahren, das Tumore analysiert und eine schnelle Herstellung von Medikamenten erlaubt, die individuell auf Patienten abgestimmt sind.

Bislang dauert der Weg zu solchen personalisierten Medikamenten zwei Jahre und verschlingt Millionen. Das könnte sich ändern, wenn die Produktion vollautomatisiert mit Robotern und Rechenprogrammen abläuft.

Quelle: BR | Stand: 27.09.2018, 11:00 Uhr

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