Der kleine Obst- und Gemüseladen in Havanna verkauft Produkte der Agricultura Urbana, also der städtischen Landwirtschaft. Auch in Kuba wurde aus der Not eine Tugend: Als Anfang der 1990er Jahre der Ostblock zusammenbrach, brachte das die extrem importabhängige Insel in größte Nöte. Das Prinzip "Zucker gegen Erdöl, Rohstoffe und Nahrungsmittel" funktionierte nicht mehr. Grundlegende Reformen waren unumgänglich und die Kubaner begannen mit dem zu wirtschaften, was die Insel hergab. So entstanden Kollektive, die mangels Treibstoff, Dünger und Pestiziden das Obst und Gemüse direkt vor Ort und ökologisch anbauten. Inzwischen wächst das Obst und Gemüse für die rund zwei Millionen Einwohner Havannas zu großen Teilen innerhalb der Stadtgrenzen – eine wirklich beeindruckende Entwicklung.