Viele Diabetiker bekamen Avandia verschrieben, um das Herzinfarkt-Risiko zu senken. Dann stellte sich heraus, dass Avandia selbst das Herz schädigen kann. Eigentlich sei schon bei der Zulassung im Jahr 2000 das Nutzen-Risiko-Verhältnis fragwürdig gewesen, kritisierten Mediziner im renommierten Fachblatt "British Medical Journal". Die europäische Arzneimittelbehörde legte dem britischen Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) 2010 nahe, Avandia vom Markt zu nehmen. In den USA durfte das Mittel zwar auf dem Markt bleiben, der Zugang für Patienten wurde aber erschwert. Laut einem Bericht der Zeitung "New York Times" hatte GSK schon seit längerem unerfreuliche Daten über das Mittel unterdrückt. GSK bestreitet das, einigte sich aber mit US-Klägern auf eine Vergleichszahlung von 460 Millionen US-Dollar.