Vier Frauen beim Yoga

Yoga

Tipps für Yoga-Einsteiger

Wer neu mit Yoga beginnen möchte, kann schnell die Orientierung verlieren. Verwirrend viele Stile stehen zur Auswahl. Yoga-Center, Fitnessstudios, Sportvereine und Volkshochschulen bieten Yoga-Kurse an. Ein Vergleich lohnt sich.

Von Kerstin Deppe

Welcher Stil passt zu mir?

Grundlage für die meisten modernen Yoga-Richtungen ist Hatha-Yoga, ein Stil, bei dem die Körperhaltungen, die sogenannten Asanas, eine wichtige Rolle spielen.

Seit den 1970er-Jahren, als Yoga in der westlichen Welt in Mode kam, haben sich aus dem Hatha-Yoga zahlreiche Varianten entwickelt. Viele davon kommen aus den USA und sind eng mit dem Namen ihres Gründers oder eines Vorreiters verknüpft.

Bei einigen Stilen steht die sportliche Betätigung im Vordergrund, andere legen mehr Wert auf Spiritualität und Meditation.

Ideal für sportliche Menschen sind Yoga-Richtungen, in denen die Übungen schnell und fließend ineinander übergehen und die Kondition erfordern. Dazu gehören zum Beispiel Ashtanga-, Power- und Jivamukti-Yoga.

Besonders fordernd ist Bikram-Yoga, das auch Hot-Yoga heißt: Hier werden die Übungen bei einer Raumtemperatur von 40 Grad Celsius ausgeführt. Das Schwitzen soll den Körper biegsam machen und reinigen.

Wer es lieber ruhiger mag, ist beim Kundalini- oder Sivananda-Yoga gut aufgehoben. Beide sind eher spirituell-meditativ orientiert.

Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Vorerkrankungen ist Iyengar-Yoga besonders gut geeignet. Hier werden die Haltungen sehr exakt ausgerichtet, und es kommen verstärkt Hilfsmittel wie Klötze oder Gurte zum Einsatz.

Am Anfang nicht ohne Lehrer üben

Mindestens genauso wichtig wie der richtige Stil ist der richtige Lehrer. Denn obwohl Yoga als sanfter Sport gilt: Wer die Haltungen nicht richtig ausführt oder mit zu viel Ehrgeiz auf die Matte geht, kann sich beim Üben ernsthaft verletzen.

Besonders gefährdet sind der Nacken, die Schultern, der untere Rücken und die Knie.

Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Yoga-Neulinge nicht ausschließlich nach einem Buch oder einer DVD üben, sondern sich zumindest für den Anfang einen Lehrer oder eine Lehrerin suchen.

Yoga-Klasse

Yoga am besten unter Anleitung lernen

Ideal sind spezielle Kurse für Anfänger und Einsteiger. Hier werden Grundlagen vermittelt, und der Yoga-Lehrer achtet besonders genau darauf, dass der Körper richtig ausgerichtet ist. Er korrigiert Fehlhaltungen und geht dabei auf die individuellen körperlichen Voraussetzungen jedes Schülers ein.

Im Idealfall fragt er vor dem Unterricht ab, ob Vorerkrankungen oder akute Einschränkungen vorliegen und berücksichtigt diese in seinem Unterricht.

Dazu muss er sich in Anatomie auskennen und in der Lage sein, eine Übung an die Fähigkeiten des jeweiligen Schülers anzupassen. Auch eine klare, verständliche Anleitung ist wichtig.

Den richtigen Lehrer finden

Nicht jeder Lehrer kann gut anleiten. Und "Yoga-Lehrer" oder "Yoga-Lehrerin" sind keine geschützten Berufsbezeichnungen. Im Prinzip kann sich jeder vor eine Klasse stellen, egal, ob er Ahnung von Yoga und vom Unterrichten hat oder nicht.

Wer Zweifel an der Qualifikation seines Lehrers hat, sollte sich sein Zertifikat zeigen lassen und danach fragen, wann und wo er eine Ausbildung gemacht hat und wie lange er selbst schon Yoga praktiziert.

Eine gute Anlaufstelle für die Suche nach einem qualifizierten Lehrer ist der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland (BDY). Wer dort Mitglied werden möchte, muss eine abgeschlossene, mindestens zweijährige Ausbildung mit mindestens 500 Unterrichtseinheiten nachweisen können oder sich in der Ausbildung zum/zur "Yogalehrer/in BDY/EYU" befinden.

Auf der Website können interessierte Schüler in einer Datenbank nach einem qualifizierten Lehrer in ihrer Nähe suchen.

Aber nicht nur die Ausbildung spielt eine Rolle, auch Sympathie ist wichtig: Wenn die Chemie zwischen Lehrer und Schüler nicht stimmt, nützt auch das beste Zertifikat nichts. Wichtig ist, dass der Schüler sich beim Yoga gut aufgehoben und wohl fühlt. Denn Yoga soll vor allem eins: gut tun.

Quelle: SWR | Stand: 19.06.2018, 09:57 Uhr

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