1. Niemals Aktien auf Kredit kaufen. Denn dann dienen die Aktien der Bank als Sicherheit. Bricht der Kurs der Aktien ein, ist die Bank berechtigt, die Aktien zu verkaufen. Deshalb: Nur Geld investieren, das man langfristig entbehren kann.
2. Nicht alles auf eine Karte setzen. Im Depot sollten verschiedene Werte liegen, um das Risiko zu verteilen. Dazu braucht man ein paar Tausend Euro, die in zwei bis vier Käufe investiert werden sollten. Eine noch breitere Stückelung in Einzelinvestments von nur ein paar Hundert Euro verursacht zu hohe Bankspesen. Vor allem sollte das Depot nicht mehr als 15 verschiedene Werte enthalten – der Anleger verliert sonst den Überblick.
3. Unternehmen bevorzugen, die Gewinnausschüttungen (Dividenden) zahlen. Solche Aktien unterliegen in der Regel nicht so starken Kursschwankungen wie Aktien ohne Dividende. Unternehmen, die keine Dividende zahlen, sind oft noch jung, machen Verluste und tragen ein höheres Konkursrisiko.
4. Nur das kaufen, was man kennt. Aktionäre erwerben einen Anteil am Unternehmen. Um das Risiko richtig einzuschätzen, sollte man daher genau wissen, was das Unternehmen herstellt und wie der Markt für dieses Produkt aussieht.
5. Gewinne laufen lassen. Der Trend ist der Freund des Aktionärs, sagt ein Börsensprichwort. Sinnvoll ist, sich langfristige Kursziele zu stecken.
6. Verluste begrenzen. Wenn der Kurs einer Aktie abstürzt, verkaufen! Anleger sollten sich sogenannte "Stop-Loss-Limits" setzen: Fällt die Aktie unter einen bestimmten Kurs, sollte sie verkauft werden. Mit dieser Regel kann man noch größere Verluste oder Totalverluste vermeiden.
7. Das Depot im Auge behalten und Informationen sammeln. Aktionäre sollten die Wirtschaftsnachrichten sehr genau verfolgen, denn Unternehmenslage und Branchensituation können sich schnell ändern.
8. Auf Branchenführer setzen. Das Unternehmen mit den meisten Marktanteilen in seiner Branche steht Krisen meist am besten durch.
9. Ausschließlich liquide Werte kaufen, das heißt Zahlungsmittel, die den Unternehmen direkt zur Verfügung stehen. Aktien, die kaum gehandelt werden, sollte man meiden. Zumal deren Kurs unerwartete Sprünge machen kann, weil zum Beispiel der Verkäufer ein Limit gesetzt hat, der Käufer aber nicht. Werte aus dem "Deutschen Aktien Index" (DAX) oder "Midcap-Index der Deutschen Börse" (MDAX) werden dagegen immer in großer Stückzahl gehandelt.
10. Seriöse Beratung suchen. Der beste Ratgeber ist der eigene Verstand. "Börsengurus" mit "brandheißen Tipps" sollte man misstrauen, denn es ist nicht ihr Geld, das auf dem Spiel steht.
(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 20.07.2018)
Quelle: WDR