Das in der Kurzform als EHEC bekannte Bakterium ist die gefährliche Variante eines harmlosen Darmbewohners namens Escherichia coli, das beispielsweise für die Vitamin K-Produktion wichtig ist. Es gibt verschiedene pathogene und somit für den Menschen gefährliche E. coli-Stämme. Das enterohämorrhagische E. coli-Bakterium, kurz EHEC, ist hoch infektiös und wird meist durch verunreinigte Nahrung übertragen. So können beispielsweise Varianten des EHEC, die für Rinder ungefährlich sind, über das Fleisch zum Menschen gelangen.
EHEC produziert ein Gift, das heftige Entzündungen im Darm auslöst und zu schweren Durchfallerkrankungen führt. Außerdem kann es das Blutsystem angreifen, Blutgerinnsel hervorrufen, die die Gefäße verstopfen und als Folge auch zu Nierenschädigungen oder sogar zum Tod durch Nierenversagen führen. Auch wenn Antibiotikaresistenzen bestehen, gibt es wirkungsvolle Mittel zur Behandlung von EHEC. Dennoch wird die Behandlung mit Antibiotika nur in der Anfangsphase der Infektion genutzt, um die Anzahl der Keime zu reduzieren. Bei einer späteren Antibiotikabehandlung kann es durch eine verstärkte Produktion des Toxins allerdings zu Komplikationen kommen.
(Bildrechte: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH, Braunschweig)