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Judentum
Kleines jüdisches Glossar
Von Gregor Delvaux de Fenffe
Die hebräische und jiddische Sprache haben eine Vielzahl von Vokabeln in den deutschen Sprachgebrauch eingebracht, die Nichtjuden nicht immer geläufig sind. Deshalb hier ein kleines jüdisches Glossar, das wichtige Worte und Begriffe der jüdischen Kultur erklärt.
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Aschkenasim
Bezeichnung für die aus Deutschland und Frankreich, später auch aus Osteuropa kommenden Juden und ihre Nachkommen.
Bar Mizwa
Zu Deutsch: "gebotsmündig". Ein Fest, bei dem die Juden die religiöse Mündigkeit eines Jungen feiern. Bei Mädchen heißt das Fest Bat Mizwa. Von nun an muss sich der junge Sprössling an der Gebotekultur der jüdischen Familie beteiligen und wie die Erwachsenen die Mizwot einhalten.
Brit Mila
Die Beschneidung des männlichen Juden.
Chanukka
Jüdisches Lichterfest, das an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem durch die Makkabäer erinnert. Chanukka dauert acht Tage und beginnt gemäß dem jüdischen Kalender am Abend vor dem 25. Tag des Monats Kislew (also im November oder Dezember).
Halacha
Jüdisches Religionsgesetz.
Kabbala
Eine mystische jüdische Geistesströmung, die ab dem 12. Jahrhundert in der Provence, in Spanien und später auch in Palästina auftritt.
Kibbuz (Plural: Kibuzzim)
Genossenschaftliche Siedlung.
Kiddusch
Der heilige Segen, der am Sabbat und an jüdischen Feiertagen über einem Becher Wein gesprochen wird.
Kippa
Kopfbedeckung des Mannes, die beim Gebet, rituellen Handlungen oder in der Synagoge aufgesetzt wird.
Koscher
Kommt aus dem Jiddischen und meint "taugliche" Speisen, die den jüdischen Speisegesetzen entsprechen.
Mazzen
Für das Pessachfest vorgeschriebenes, ungesäuertes Brot.
Menora
Die hebräische Bezeichnung für den siebenarmigen Leuchter. Die Menora ist ein wichtiges religiöses Symbol im Judentum und wurde auch in das israelische Staatswappen aufgenommen.
Mesusa
Das hebräische Wort für "Türpfosten". Gemeint ist ein kleiner Behälter, der Thora-Abschnitte auf Pergament enthält und aus rituellen Zwecken am rechten äußeren Türpfosten eines jüdischen Wohneingangs befestigt wird.
Mizwa (Plural: Mizwot)
Jüdisch-religiöse Gebote.
Pessach
Am Pessachfest wird an den jüdischen Exodus erinnert, den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Die Feierlichkeiten beginnen am Abend des ersten Frühlingsvollmondes (im jüdischen Kalender der Abend des 14. Nissan) und dauern in Israel sieben, in der Diaspora acht Tage.
Pogrom
Das russische Wort bezeichnet einen antisemitischen Übergriff, eine gewalttätige Ausschreitung gegen die jüdische Bevölkerung.
Rabbi/Rabbiner
Zu Deutsch: "mein Lehrer". Der Rabbi steht an der Spitze einer Gemeinde. Er hat beratende, seelsorgerliche und unterweisende Funktion.
Sabbat
Wöchentlicher Feier- und Ruhetag der Juden, der von Freitag- bis Samstagabend dauert.
Sederteller
Kultteller für das Pessachfest.
Sephardim
Bezeichnung für die aus Spanien und Portugal stammenden Juden und ihre Nachkommen.
Shoah
Die hebräische Bezeichnung für den Holocaust, den millionenfachen Mord an den Juden im Nationalsozialismus.
Sukkot
Sukkot ist das jüdische Laubhüttenfest, mit dem die Juden der 40-jährigen Wanderung durch die Wüste gedenken, die sich dem Auszug der Israeliten aus Ägypten anschloss. Sukkot findet fünf Tage nach dem Versöhnungstag Jom Kippur im jüdischen Monat Tischri (September/Oktober) statt.
Talmud
Die Auslegung, Kommentierung und Ergänzung der Thora durch rabbinische Gelehrte.
Tallith
Jüdischer Gebetsmantel.
Tefillin
Gebetsriemen aus Leder. Männliche Juden legen sie zum alltäglichen Gebet an, führen sie siebenmal um den Arm und wickeln sie dann dreimal um die Hand und den Mittelfinger. Zu den Tefillin gehören auch Gebetskapseln, die in der Nähe des Herzens und auf der Stirn getragen werden. In den Kapseln befinden sich Texte aus der Thora.
Thora
Heilige jüdische Schrift mit den fünf Büchern Mose (im Christentum: Teil des Alten Testaments).
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SWR | Stand: 26.06.2019, 15:45