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Beispiel Alkohol
Als Gifte bezeichnet man Substanzen, die Körperfunktionen beeinträchtigen und dadurch Krankheitszeichen hervorrufen können. Beispiel Alkohol: Er hat betäubende Wirkung und beeinträchtigt die Funktion des Zentralnervensystems.
Bis zu einem bestimmten Grad kann Alkohol mithilfe eines körpereigenen Enzyms abgebaut werden. Dadurch wird verhindert, dass sich der Alkohol in den Zellen anreichert. Enzyme sind aber nicht die einzigen Helfer gegen unerwünschte Fremdstoffe. Im Darm und in der Leber verfügen wir über weitere Abwehrmechanismen.
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Der Darm
Da die meisten schädlichen Stoffe fettliebend sind, fällt es ihnen leicht in andere Zellen einzudringen. Die Gefahr besteht, dass sie die Darmwand passieren und in die Blutbahn gelangen.
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Doch wenn die "Eindringlinge" mit der Nahrung den Darm erreichen, werden sie von bestimmten "Wächter-Proteinen" in der Darmwand blockiert. Ist dieser Schutzmechanismus aber überlastet und gelangen Fremdstoffe ins Blut, wehrt sich der Körper mit einer weiteren Strategie.

Unsere "innere Schutzhaut": die Darmwand
Die Leber
Die im Blut mitgeführten Giftstoffe werden in der Leber angereichert und so verändert, dass sie nicht mehr fettliebend sind. Die Folge: Sie verlieren ihre Fähigkeit in Körperzellen einzudringen und können dort keine ernsthaften Schäden mehr anrichten.
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Bei dem Prozess entstehen harmlosere Abbauprodukte, die weniger giftig sind. Enzyme der Leber machen aus den fettliebenden Molekülen solche, die sich leicht in Wasser lösen. Die werden dann mit dem Urin ausgeschieden und der Körper wird die schädlichen Substanzen los.

Die Leber ist das größte innere Organ
Giftwirkung
Üblicherweise wird zwischen ätzenden, reizenden und betäubenden Giften unterschieden. Zu den ätzenden Giften gehören Laugen und Säuren. Sie zerstören die Zellen der Haut beziehungsweise der Magenschleimhaut.
Ätzende Gifte wie Phenol, Salzsäure oder Ammoniak sind zum Beispiel in manchen Haushaltschemikalien enthalten. Reizstoffe wie Quecksilber oder Jod führen zu Entzündungen der Schleimhäute. Ätzende und reizende Gifte rufen meist Erbrechen hervor, dazu kommen häufig starke Schmerzen.
Betäubende Gifte greifen das Zentrale Nervensystem an, aber auch Organe wie Leber, Niere, Herz oder Lunge können in Mitleidenschaft gezogen werden. Atmung und Kreislauf sind beeinträchtigt. Krampfanfälle, Delirium und Koma sind typische Folgen solcher Vergiftungen.
Zu den betäubenden Giften gehören zum Beispiel der Alkohol oder das von Bakterien produzierte und in der Schönheitschirurgie häufig verwendete Botulinustoxin. Es ist eines der stärksten Gifte und kann schwere Lebensmittelvergiftungen verursachen.
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SWR | Stand: 05.07.2017, 09:15