Moorbesiedelung

Moore wurden schon früh vom Menschen besiedelt, da sie einerseits Schutz bieten, aber aber auch Zugang zu den Wasserstraßen waren.

Modell eines urzeitlichen Dorfes am Federsee.

Frühbronzezeitliche Siedlung aus dem Federseemoor (circa 1800 vor Christus). Die aufwendige Befestigung mit einer Holz-Erde-Mauer und mehrfachem Palisadenring machten die Siedlung zu einer uneinnehmbaren Burg. Von hier aus wurde der regionale Handel organisiert und geschützt.

Frühbronzezeitliche Siedlung aus dem Federseemoor (circa 1800 vor Christus). Die aufwendige Befestigung mit einer Holz-Erde-Mauer und mehrfachem Palisadenring machten die Siedlung zu einer uneinnehmbaren Burg. Von hier aus wurde der regionale Handel organisiert und geschützt.

Hausmodell der Jungsteinzeit (circa 4200 vor Christus). Die Häuser der Bauern in der Jungsteinzeit standen in Moorgebieten nicht nur auf Stelzen, sondern wurden manchmal wie am Federsee in Randbereichen der Moore auch ebenerdig angelegt. Hier befand sich alles, was die Menschen zum Leben benötigten, unter einem Dach – von Arbeitsgeräten über Ernteprodukte bis zu Lebensmitteln für den täglichen Bedarf.

Ein jungsteinzeitliches Holzrad, gefunden im Federseemoor. Mit einem Alter von fast 5000 Jahren zählen diese Räder zu den ältesten Radfunden der Welt. Solche Räder waren Teil einfacher, zweirädriger Karren, mit denen Ernten von den Feldflächen im Hinterland zu den Siedlungen transportiert wurden. Es gab auch schon Handelsbeziehungen zwischen Dorfgemeinschaften.

Perlen und Bernsteinstücke aus der Jungsteinzeit. Die Analyse der Einschlüsse in den Fundstücken zeigte, dass sie von weit her an den Federsee gelangten. Die Handelsbeziehungen reichten schon damals bis in den asiatischen Lebensraum. Bernsteinschmuck, aber auch Waffen, waren sehr begehrt am Federsee.

Beile der späten Bronzezeit (circa 1000 vor Christus – Original und Rekonstruktion). Solche Beile mit Bronzeklingen stehen modernen Metallwerkzeugen nur in wenig nach. Mit den Bronzebeilen konnte schon damals Holz sehr gut bearbeitet werden.

Hirtenknabe aus der Jungsteinzeit (Rekonstruktion, circa 3000 vor Christus). Die Kleidung der frühen Bauern bestand neben Leder vielfach aus Gehölzbasten von Linde oder Weide. Aus ihnen wurden Mäntel, Schuhe und Hüte geflochten.

Erntesichel aus der Bronzezeit. Damals kamen erstmals Sicheln mit Bronzeklinge und ergonomisch geformtem Handgriff zum Einsatz.

Schädel eines Mädchens und eines Jungen, die vor 3000 Jahren am Federsee rituell getötet wurden. Die beiden etwa achtjährigen Kinder waren vermutlich Bruder und Schwester. Bisher wurden am Federsee – im Gegensatz zu Moorgebieten in Norddeutschland – keine gut erhaltenen  Moorleichen gefunden.

Mit modernen Methoden wurden Gesichtsrekonstruktionen der beiden Kinder erstellt. Über die Hintergründe ihres Todes ist bisher nichts bekannt.

Stand: 07.08.2018, 09:27 Uhr

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