Die Anziehungskraft des Mondes ist zwar verantwortlich für die Gezeiten, die Energie steckt jedoch in der Erddrehung. Das Wasser kann bei Ebbe und Flut nicht ungehindert abfließen und auflaufen. Es wird vom Meeresboden und von den Küsten abgebremst. Dadurch entstehen Reibungsverluste, die in Wärme umgesetzt werden – oder im Falle eines Kraftwerkes in Strom.
Die Energie liefert die Erddrehung. Denn die Erde dreht sich ja unter den beiden Flutbergen weg, so dass es überhaupt zu einem rund 25-stündigen Rhythmus von Ebbe und Flut kommt. Streng genommen bremsen also nicht die Küsten das Meer, sondern das Meer bremst die Erddrehung.
Die Tage werden länger. In 100.000 Jahren kommen rund 2 Sekunden dazu. Anhand von fossilen Korallen und Muscheln lässt sich nachweisen, dass vor 400 Millionen Jahren jeder Tag nur 22 Stunden dauerte. Dafür hatte das Jahr damals rund 35 Tage mehr, also 400 Tage.
Diese Verlangsamung der Erddrehung wird so lange fortschreiten, bis irgendwann ein Tag so lange dauert wie ein Monat. Der Mond geht dann nicht mehr auf und unter, sondern steht immer über derselben Stelle der Erde.
Quelle: SWR | Stand: 04.10.2018, 10:30 Uhr