Harztropfen an Holz

Waldsterben

Schädlingsbekämpfung

Wie wehrt sich ein Baum gegen Schädlinge?

Von Dirk Neumann

Bäume besitzen eine tödliche Waffe gegen kleine Angreifer wie Borkenkäfer, eine chemische Keule aus Terpenen, Alkoholen und Estern: Harz. Das klebrige Sekret ist ein wirksames und vielseitiges Mittel zur Selbstverteidigung. Insekten und ihre Eier werden verklebt, erstickt und ausgetrocknet.

Bäume besitzen sogenannte Harzkanäle in ihrer Rinde. Wer also die Rinde anbohrt, muss mit dem Schlimmsten rechnen. Ist die Rinde verletzt, wird die Harzproduktion an der betroffenen Stelle gezielt gesteigert.

Auch andere Verletzungen wie zum Beispiel abgebrochene Zweige kann der Baum mit Harz selbst behandeln. Die Wunde wird durch das austrocknende Harz luftdicht verschlossen, der Baum kann nicht ausbluten.

Darüber hinaus besitzt Harz die Fähigkeit, Bakterien und Pilze abzutöten und verhindert so, dass der Baum nach einer Verletzung infiziert wird. Dass diese Strategie schon vor Jahrmillionen wirksam war, zeigen uns in Bernstein eingeschlossene Insekten. Bernstein ist nichts anderes als versteinertes Baumharz.

Der wichtigste Grundstoff, den ein Baum für die Harzherstellung benötigt, ist Wasser. Ist das Wasser knapp, kann der Baum sich nur schwer selbst verteidigen – ein Grund, wieso sich Borkenkäfer in trockenen Sommern besonders stark vermehren und großen Schaden anrichten können.

Quelle: SWR | Stand: 05.10.2020, 14:01 Uhr

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