Vögel

Von Claudia Füßler

Heimische Singvögel

Unauffällig ist anders: Ein weißes Gesicht mit schwarzem Streif um die Augen, ein gelber Bauch und eine blaue Kappe sind die Kennzeichen der quirligen Blaumeise. Auch Flügel- und Schwanzfedern sind leuchtend blau gefärbt und fallen einem schon von Weitem ins Auge. Der etwa zehn Zentimeter große Vogel liebt alte Bäume und sucht auch gern die Nähe des Menschen.

Mit rund zehn Gramm Körpergewicht gehört der Zaunkönig zu den kleinsten Vögeln, die wir hier in Europa sehen können. Männchen und Weibchen tarnen sich mit rostbraunem Gefieder vor Feinden, der Schwanz ragt steil nach oben. Der Zaunkönig kann nur schlecht fliegen, er hüpft eher durch Gärten und Parks und pickt dabei mit seinem spitzen und leicht gebogenen Schnabel nach Insekten.

Die Amsel ist die häufigste Vogelart in Deutschland und daher oft in Gärten, Parks und Wäldern zu beobachten. Das Amselmännchen ist gut an seinem durchgehend schwarzen Federkleid und dem gelben Schnabel zu erkennen, das Weibchen trägt schlichtes Braun. Die Drosselart nascht gerne Regenwürmer und Insekten, zum Unmut der Gärtner stibitzt sie im Sommer aber auch mit großer Begeisterung Beeren und Kirschen.

Ein schwarzer Streifen vorne am Bauch, gelbe an den Seiten – die Kohlmeise ist die größte und am weitesten verbreitete Meisenart in Deutschland und auch für Laien gut zu erkennen. Kohlmeisen sind herausragend gute Sänger und nehmen Nistkästen sehr gerne an.

Prächtig ist der Eichelhäher anzusehen: Schwarz-Blau schillern die Flügelansätze, er trägt einen schwarzen Bart und rosa-braune Federn am Körper. Hinzu kommt seine staatliche Größe von bis zu 35 Zentimetern. Der Eichelhäher liebt – natürlich – Eicheln, die er gerne in Verstecken für den Winter hortet. Sein größtes Talent aber ist die Stimmenimitation: Einen Bussard oder einen Reiher kann er vortrefflich nachmachen.

Weich und fast schon ein wenig traurig hört sich der Gesang des Gimpels an. Ein starker Widerspruch zu seiner äußeren Erscheinung: leuchtend rot der Bauch, schwarz der Kopf und weiß der Bürzel. Der Gimpel – auch unter dem Namen Dompfaff bekannt – ernährt sich vegetarisch: Knospen von Laubbäumen, Sämereien und frische Beeren sind seine Lieblingsleckereien.

Im Baum klingelt ein Handy? Das kann nur ein Star sein. Denn der Vogel mit glänzend-getupftem Gefieder ist ein Genie in Sachen Stimmenimitation und liebt es, andere Vögel nachzumachen. Oder Hunde. Oder eben Telefone. Der Star beherrscht den Formationsflug und ist ein sehr geselliger Zeitgenosse, der es sich gerne im eigens aufgehängten Starenkasten bequem macht.

Abends schlägt ihre Stunde: Dann flötet die Singdrossel ihr Lied von hoch oben in den Bäumen sehr ausdauernd in die Weite. Sie beherrscht nicht nur ganz unterschiedliche Melodien, sondern wiederholt einzelne Motive auch gerne. Im Garten ist der beige-braun gefärbte Vogel mit hübschen Sprenkeln auf der Brust vor allem bei der Nahrungssuche zu beobachten: hüpfend auf dem Boden. 

Dichter Wald oder buschige Gegenden gehören zu den Lieblingsrevieren des Rotkehlchens. Deshalb sucht es sich auch Gärten und Parks mit entsprechendem Bewuchs. Das kleine Kerlchen mit der charakteristisch orange-rot gefärbten Kehle ist ein Frühaufsteher und nistet gern in bodennahen Höhlen oder Mauerlöchern. Es frisst am liebsten Würmer, Spinnen und Schnecken.

Er kann richtiggehend zetern und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr zu einem Stadtbewohner entwickelt: der Haussperling. Er macht es sich am liebsten in Höhlen und Nischen an Gebäuden bequem und ernährt sich eigentlich vegetarisch – also von Körnern und Samen. Allerdings gilt er vor allem in der Stadt mittlerweile als Allesfresser.

Stand: 17.09.2019, 14:27 Uhr

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