Dinosaurier

Von Joachim Meißner (SWR)

Sensationsfund in Bayern

Fossil eines kleinen Raubsauriers mit sehr langem Schwanz.

Sciurumimus alberdoerferi – so lautet der wissenschaftliche Name des Saurier-Sensationsfundes, der 2011 in Bayern gemacht wurde. Sciurumimus heißt Eichhörnchen-Nachahmer. Den Namen gaben dem Saurier aus der Gattung der Theropoden seine Entdecker wegen seines buschigen Schwanzes.

Sciurumimus alberdoerferi – so lautet der wissenschaftliche Name des Saurier-Sensationsfundes, der 2011 in Bayern gemacht wurde. Sciurumimus heißt Eichhörnchen-Nachahmer. Den Namen gaben dem Saurier aus der Gattung der Theropoden seine Entdecker wegen seines buschigen Schwanzes.

Bei dem fast vollständig erhaltenen fossilen Skelett eines Jungtiers handelt es sich um ein Raubdinosaurier-Baby, das mit riesigen Augen und großem Kopf ganz dem uns bekannten Kindchenschema entspricht.

Es misst rund 72 Zentimeter in der Länge und hat einen etwa 8 Zentimeter langen Schädel. Es handelt sich wahrscheinlich um ein frisch geschlüpftes Jungtier; ausgewachsene Tiere haben möglicherweise eine Körperlänge von mehreren Metern erreicht.

Dem Gebiss nach war der Dinosaurier aus dem Oberjura ganz sicher ein Fleischfresser und nicht harmlos. Vermutlich lebte der Raubsaurier vor 150 Millionen Jahren.

Zumindest als Jungtier war der Dino gefiedert und bewegte sich als typischer Theropode zweibeinig fort. Unter UV-Licht zeigen die gelben Stellen Reste der Haut. Die schwarzen Stellen geben die Areale wieder, die bei der Präparation rekonstruiert wurden.

Sensationell sind aber die bläulichen Stellen, die sich im UV-Licht zeigen: Rund um das fossile Skelett sind Reste eines Federflaums zu erkennen.

Haarartige Federn, rund 0,2 Millimeter dick, bedeckten offenbar den ganzen Körper des Tieres. Besonders stark ist der Flaum am Schwanz ausgeprägt.

Und das soll ein Dinosaurier sein? Die Frage ist berechtigt, erschüttert diese gezeichnete Rekonstruktion doch das gewohnte Bild von den Sauriern mit der Echsenhaut. Die langen und dichten haarähnlichen Vorläufer der Federn verleihen ihm eine fellartige Oberfläche und ein buschiges Erscheinungsbild. Das alles wirft wichtige Fragen für die Forscher auf, denn der gefiederte Sciurumimus ist dem Stammbaum nach nämlich kein vogel-verwandter Dinosaurier. Hatten also vielleicht alle Dinosaurier zumindest als Jungtiere ein Federfell? Eine interessante Hypothese, die – sollte sie sich bestätigen – unser bisheriges Bild vom Dinosaurier völlig verändert.

Ungefähr so könnte es vor 130 Millionen Jahren in Deutschland ausgesehen haben. Binnenseen – umgeben von tropischen Wäldern. John Sibbeck, der Altmeister der paläontologischen Zeichnung, hat diese Szenerie nach Vorgaben von Experten des Museums für Naturkunde Münster gezeichnet. Die Sensation: Zahlreiche geologische Funde belegen, dass das südöstlich von Dortmund gelegene Hönnetal eine Vielzahl von Lebensformen an Dinosauriern aufwies, die alle gleichzeitig das Karstgebiet im heutigen Sauerland bevölkerten. Im Wasser oder an Land lebende Saurier existierten zur selben Zeit wie Flugsaurier. Und man hat für die Zeitspanne bereits Fossilien von Säugetieren gefunden, die Sibbeck in die untere linke Ecke seines Bildes gestellt hat.

Stand: 17.07.2018, 09:02 Uhr

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