Portraitaufnahme von Achim Gruber.

Zu Gast im Studio

Achim Gruber

Professor Achim Gruber kennt die dunkle Seite der Haustierhaltung gut. Er ist Leiter des Instituts für Tierpathologie an der Freien Universität Berlin und seit 2013 Forschungsdekan des Fachbereichs Veterinärmedizin.

Seit 25 Jahren ermittelt Gruber als Tierpathologe die Todesursachen von Haustieren. Viele von ihnen wurden Opfer von Gewalt, von Fehlzüchtungen oder auch von Krankheiten, die der Mensch unwissentlich auf seine Lieblinge überträgt.

Mehr als 300 Fachpublikationen hat Achim Gruber inzwischen veröffentlicht. Außerdem ist er Mitherausgeber der beiden Standardwerke zur Haustierpathologie und des Sachbuchs "Das Kuscheltierdrama – ein Tierpathologe über das stille Leiden der Haustiere". Darin berichtet er aus dem Obduktionssaal über traurige Tierschicksale, um deutlich auf das Elend vieler Haustiere aufmerksam zu machen.

Außerdem beschreibt Gruber, wie manche Menschen ihre Tiere aus Unwissenheit sogar "zu Tode lieben". Denn oft werden die Tiere so gezüchtet und gehalten, wie es uns gefällt – und nicht so, wie es gut für sie wäre. Besonders verärgert ist Gruber über den frühen Tod von krank gezüchteten Tieren, also über die vielen Defektzuchten bei Hunden und Katzen.

Der Tierpathologe ist ein leidenschaftlicher "Anwalt der Tiere", der vor allem aufklären möchte, wie das Verhältnis des Menschen zum Haustier sorgloser gelingen kann. Er sagt: "Unsere Haustiere brauchen einen Anwalt, es ist Zeit, laut und deutlich auf ihr Elend aufmerksam zu machen."

Zu seiner Familie gehört auch ein Mischlingshund aus dem Tierheim.

Stand: 25.02.2020, 08:00 Uhr

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