Ein Zeppelin NT landet auf einem Flughafen

Zeppeline

Der "Zeppelin NT"

Anfang der 1990er-Jahre beschlossen einige Zeppelinfans in Friedrichshafen, noch einmal ein Starrluftschiff mit dem Namen Zeppelin zu bauen. Schon 1997 startete der Prototyp des "Zeppelin NT" zur Jungfernfahrt.

Von Rolf Stephan

Ein Kleiner mit viel Komfort

Zwar ist der Zeppelin NT – die Abkürzung steht für "Neue Technologie" – erheblich kleiner als seine weltbekannten Vorfahren, aber das Prinzip ist im wesentlichen das gleiche: Eine starre Konstruktion gibt dem gasgefüllten Zeppelin Struktur und Form.

Diese Technologie hat gegenüber den Blimps (also den zeppelinähnlichen Ballons ohne tragendes Gerüst, die oft mit Werbung fliegen) einen Vorteil: Die Motoren sind nicht an der Gondel befestigt, sondern an den aerodynamisch günstigen Positionen in der Mitte des Schiffes und am Heck.

So lässt sich der NT besser steuern und der Komfort in der Passagiergondel ist wesentlich größer.

Die gute Manövrierfähigkeit macht es möglich, den NT mit nur drei Mann am Boden sicher zu starten und zu landen. Die Zeppeline vergangener Tage benötigten oft mehr als 150 Mann Bodenpersonal, um das Schiff an seinen Haltemast zu bekommen.

Dafür ist der NT aber auch wesentlich kleiner als die großen Luftschiffe von damals. Während die Hindenburg 245 Meter lang war und 200.000 Kubikmeter Gas fassen konnte, hat der Zeppelin LZ N07 von 1997 nur ein Länge von 75 Metern und fasst 8225 Kubikmeter Gas. Die Hindenburg konnte 72 Passagiere befördern, der LZ N07 nur zwölf.

Der Zeppelin NT hat vielfältige Aufgaben

Selbstverständlich fliegen die heutigen NTs, von denen bisher vier gebaut wurden, ausschließlich mit unbrennbarem Helium. Übrigens "fliegen" die Neuen tatsächlich, da sie den dynamischen Auftrieb ihrer Motoren benötigen, um in die Luft zu kommen. Die Alten sind "gefahren", da sie leichter waren als Luft – wie heute noch die Heißluft- und Gasballons.

Die NTs werden vor allem auf touristischen Flügen eingesetzt, sie dienen aber der Forschung und Wissenschaft. Auch in der großräumigen Verkehrsüberwachung finden sie Einsatz. Beliebt sind die neuen Zeppeline zudem für Film- und Fernsehproduktionen oder als Werbeplattformen.

Der Zeppelin NT bei einer Flugvorführung

Der Zeppelin NT "fährt" nicht, er "fliegt"

Fliegen mit dem Zeppelin

Wer in einem Zeppelin fliegen will, der fährt am besten nach Friedrichshafen. Dort kann man Rundflüge mit dem Zeppelin NT über den Bodensee buchen. Beim Besuch des Nachfolgeunternehmens der von Graf Zeppelin 1908 gegründeten "Luftschiffbau Zeppelin GmbH" lohnt sich auch ein Abstecher ins nahegelegene Zeppelin-Museum.

Es vermittelt die Geschichte der Luftfahrt und gibt Einblicke in die vergangene Epoche der großen Luftfahrtschiffe wie der "Graf Zeppelin" oder der "Hindenburg".

Quelle: SWR | Stand: 21.10.2019, 17:45 Uhr

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