Die Raumstation 'Skylab' im Orbit.

Raumstationen

Geschichte der Raumstationen

Von der Saljut-1 bis zur ISS: Wir zeigen die Entwicklung der Raumstationen von den 1970er-Jahren bis heute.

Von Michael Hänel

19. April 1971

"Saljut-1" ist die erste Raumstation in der Geschichte der Raumfahrt. Insgesamt sieben Saljut-Stationen fliegen bis 1991 in erdnahen Umlaufbahnen. Die Stationen 2, 3, 4 und 5 werden bis 1977 auch im Rahmen des militärischen "Almaz"-Programms für die Beobachtung des amerikanischen Festlandes eingesetzt.

Erst im Jahr 1981 werden auch in der Sowjetunion die Pläne für eine ständig mit Raumsoldaten besetzte militärische Station aufgegeben.

14. Mai 1973

Start des ersten amerikanischen Weltraumlabors "Skylab" mit einer Saturn V-Rakete. In drei Missionen von 28, 54 und zuletzt 84 Tagen (28. Juli 1973 - 16. November 1973) machen je drei Astronauten tausende Fotos von Erde und Sonne sowie medizinische, biologische und technologische Experimente.

Danach wird die Station nicht mehr besetzt. Sie verglüht am 11. Juli 1979 über Australien.

26. August 1978

Der DDR-Kosmonaut Siegmund Jähn fliegt mit einem Sojuz-Raumschiff zur Station "Saljut 6". Sein Aufenthalt dauert acht Tage.

12. April 1981

Start des ersten Space Shuttles ("Columbia"). In der Nachfolge von "Skylab" wird von 1983-1998 wiederholt das Experimentalmodul "Spacelab" im Laderaum mitgeführt.

Mangels eigener Stromversorgung kann dieses Modul nicht als eigenständige Raumstation fliegen.

Start des Space Shuttles "Skylab" in Cape Canaveral.

6 Sekunden nach dem Start des Space Shuttles "Skylab"

19. April 1982

Start der letzten Saljut-Station in Baikonur. Mit zwei Docking-Stationen für Versorgungsraumschiffe, einem Kühlschrank und ständiger Versorgung mit warmem Wasser erlaubt sie Langzeitflüge (Kosmonauten Berezovoj und Lebedew ab Mai 1982 für 211 Tage) und umfangreiche wissenschaftliche Experimente.

28. November 1983

Erstmals fliegt das "Spacelab" mit dem westdeutschen Astronauten Ulf Merbold an Bord des Space Shuttle mit der Flugbezeichnung STS-9.

20. Februar 1986

Start des ersten Moduls der Raumstation "Mir" vom sowjetischen Raumfahrtbahnhof Baikonur. Drei Wochen später trifft die erste Mannschaft auf der Station ein. Erst 1987 und 1989 folgen die Module Kwant 1 und 2 und Spektr.

1991

Während seiner Mission auf der "Mir" fliegt der Kosmonaut Sergej Krikalow als Bürger der Sowjetunion ins All und kommt nach der Auflösung der Sowjetunion als russischer Staatsbürger zur Erde zurück. Krikalow gehört im Oktober 2000 auch zur ersten Besatzung der Internationalen Raumstation ISS.

19. - 25. März 1992

Der deutsche Forschungskosmonaut Klaus-Dietrich Flade fliegt zur "Mir".

6. Oktober - 4. November 1994

Ulf Merbold fliegt bei seinem dritten Raumflug mit dem Raumschiff "Sojuz TM-20" zur "Mir".

29. Juni 1995

Die US-Raumfähre "Atlantis" koppelt an die "Mir"- Station. Erstmals seit der Sojuz-Apollo-Mission 1975 fliegen amerikanische und russische Raumschiffe wieder fest miteinander verbunden um die Erde. Bis Juni 1998 erfolgen noch acht weitere Kopplungen von US-Shuttles mit der "Mir".

5. September 1995 - 29. Februar 1996

Langzeitflug des deutschen Astronauten Thomas Reiter auf der "Mir".

18. Mai 1996

Mit dem Start des Umwelt-Moduls "Priroda" wird die "Mir"-Station komplettiert.

12. Februar 1997

Trotz technischer Probleme koppelt das Raumschiff Sojuz TM-25 mit dem Deutschen Reinhold Ewald an Bord an der "Mir" an. Am 2. März kehrt Ewald zur Erde zurück.

25. Juni 1997

Ein Progress-Versorgungsraumschiff rammt beim Andockmanöver das Spektr-Modul und reißt ein Loch in die Außenhaut der "Mir". Auch mehrere Sonnenkollektoren werden beschädigt. Dieses Ereignis bringt die Besatzung in höchste Gefahr und löst den langsamen technischen Niedergang der Station aus. Die folgenden Besatzungen verbringen bis zu 70 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Reparaturen der Station.

20. November 1998

Start des Zentralmoduls der Internationalen Raumstation (ISS).

21. März 2001

Die "Mir" wird kontrolliert zum Absturz gebracht. Große Teile verglühen über dem Südpazifik.

28. Mai 2014

Alexander Gerst fliegt als dritter deutscher Astronaut zur ISS. Zu seiner 166-tägigen Mission "Blue Dot – Shaping the future" gehören unter anderem Versuche zu neuen metallischen Legierungen.

6. Juni 2018

Erneut startet Alexander Gerst von Baikonur aus in den Weltraum, diesmal als Kommandant. Die Langzeitmission ist auf sechs Monate angelegt und trägt den Titel "Horizons".

Die ISS selbst sollte ursprünglich nur bis 2013 in Betrieb bleiben, danach einigten sich die beteiligten Nationen auf das Jahr 2020. Inzwischen haben die USA die Finanzierung bis 2024 verlängert. Technisch wäre ein Betrieb bis etwa 2028 möglich.

Quelle: SWR | Stand: 17.12.2018, 09:25 Uhr

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