Großaufnahme von mehreren Mozartkugeln in Goldfolie und mit einem Mozartporträt.

Wolfgang Amadeus Mozart

Die Mozartkugel

Die Mozartkugel gehört zu den bekanntesten Pralinen der Welt. Millionen von Touristen, die Salzburg oder Wien besuchen, nehmen sie als Reisesouvenir mit nach Hause. Doch abgesehen von ihrem Namen hat sie mit Mozart nichts zu tun.

Von Helmut Brasse

"Original" oder "echt"?

Es gibt im Prinzip zwei Sorten von Mozartkugeln: die "Originalen" und die "Echten". Der Hintergrund: 1890 erfand der Salzburger Konditor Paul Fürst eine runde Praline, die er aufgrund des bevorstehenden 100. Todestages Wolfgang Amadeus Mozart widmete. Sie bestand aus einem Marzipankern, der umhüllt war von einer Schicht Nougat und einer weiteren Schicht dunkler Kuvertüre.

Damit sie kugelrund war, wurde sie auf einem Stäbchen hergestellt. Nach dem Abkühlen wurde das Stäbchen herausgezogen und das Loch mit einem Klecks Schokolade verschlossen.

Noch bevor Paul Fürst auf die Idee kam, sich das Namensrecht an seiner Kreation zu sichern, wurde die Kugel von anderen Herstellern längst erfolgreich kopiert. Der Begriff "Mozartkugel" entwickelte sich zu einer Gattungsbezeichnung.

Deshalb dürfen andere Hersteller nach späteren gerichtlichen Auseinandersetzungen um das Namensrecht ihre Produkte heute als "echte Salzburger Mozartkugel" oder "Austria Mozartkugel" bezeichnen. Aber nur das Salzburger Café Fürst, noch immer in Familienbesitz, hat das Recht auf den Titel "Original".

Originale Mozartkugeln verpackt in Silberfolie mit blauem Aufdruck.

Die "Originale" Kugel in Silberfolie

Fast bekannter als der Namensgeber

Mehr als zwei Millionen "Originale" Mozartkugeln werden in Salzburg jährlich von Hand angefertigt. Insgesamt jedoch exportieren die Schokoladenhersteller jährlich mehr als 100 Millionen Mozartkugeln in die ganze Welt.

An der Mozartkugel wird mehr verdient als an der Vermarktung von Mozarts Musik: Rund 50 Cent bezahlt man in Salzburg für eine einzelne Mozartkugel aus der Produktion großer Firmen wie Reber oder Mirabell.

Die handgefertigten Kugeln kosten fast das Doppelte, sind aber auch etwas größer. Vom Geschmack her sind alle ein Genuss. Die "Originale" ist etwas weniger süß und durch die Handfertigung nicht ganz perfekt rund. Aber genau das ist das Besondere.

(Erstveröffentlichung: 2006. Letzte Aktualisierung: 30.03.2020)

Quelle: WDR

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