Kupferstich einer Festung an der Küste mit Schiffen davor.

Sklaverei

Deutscher Sklavenhandel

Auch die Deutschen waren am Sklavenhandel quer über den Atlantik beteiligt. Ab 1682 verschleppten sie im Auftrag des Kurfürsten von Brandenburg-Preußen Zehntausende Menschen.

Von Gregor Delvaux de Fenffe

Damals hatte der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Preußen es sich auf die Fahnen geschrieben, im Reigen der großen europäischen Seemächte mitzumischen. Dafür schuf er im Jahr 1682 die "Afrikanische Compagnie", um an der Westküste Afrikas eine brandenburgische Kolonie zu gründen und mit einer kleinen Flotte in den gewinnbringenden Verkauf von Sklaven einzusteigen.

Tatsächlich gelang es den Brandenburgern nur ein Jahr später, an der Küste des heutigen Ghana Fuß zu fassen und eine eigene Festung zu errichten, die dort heute noch steht: die Festung Groß Friedrichsburg.

Sie war die Drehscheibe für den deutschen Sklavenhandel, der unter den gleichen unmenschlichen Bedingungen ablief wie bei den europäischen Nachbarn. Eigens gebaute Sklavenschiffe wie die "Friedrich III." konnten bis zu 800 Sklaven fassen, die über den Atlantik verschleppt und dort verkauft wurden.

Bis zu 30.000 Afrikaner sollen in weniger als 50 Jahren von deutschen Kaufleuten versklavt worden sein. Die Nachfahren dieser Sklaven leben heute unter anderem in Rio de Janeiro, auf Barbados und in New York.

Erste deutsche Kolonie in Afrika gegründet (am 01.01.1683)

WDR ZeitZeichen 01.01.2013 13:38 Min. Verfügbar bis 30.12.2052 WDR 5


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(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 13.07.2020)

Quelle: WDR

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