Die Grafik zeigt eine Weltkarte, auf der Regionen mit großen Korallenriffen markiert sind. Es fällt auf, dass sich die meisten Korallenriffe in der Region um den Äquator gebildet haben. Besonders große Vorkommen sind im Golf von Mexiko, in der Nähe des Roten Meeres, an der Ostküste Indiens, an den Küstenstreifen Südostasiens, an der nördlichen australischen Küste und im Pazifik verzeichnet.

Korallenriffe

Gefährdete Korallenriffe

Die Hälfte aller Korallenriffe liegt an den Küsten von Entwicklungsländern. Sie sind nicht nur die Heimat von Tausenden Lebewesen im Wasser, sondern auch die Lebensgrundlage vieler Millionen Menschen.

Von Götz Bolten

Korallenriffe sind lebende Rohstofflager für Baumaterialien, Grundstoffe für Medizin und Nahrung. Ohne sie würden nicht nur die Einnahmen aus dem Tourismus wegfallen. Sie schützen die Küstenregionen auch vor Bodenerosion und Stürmen. In seinem Verhalten trägt der Mensch dem kaum Rechnung: Große Teile der Korallenriffe sind bereits zerstört worden oder ernsthaft geschädigt.

Südostafrika

Die vor der Südostküste Afrikas gelegenen Riffe sind zwar mit nur 200 Quadratkilometern verhältnismäßig klein, aber dicht mit verschiedenen Korallenarten besiedelt.

Die größte Gefahr droht hier durch Abfälle und teilweise giftige Abwässer, die direkt und ungeklärt ins Meer geleitet werden. Diese Stoffe sind zum Teil giftig und trüben das Wasser. Das Sonnenlicht, das für die Korallen lebenswichtig ist, erreicht dadurch nicht mehr die tiefer liegenden Korallenkolonien.

Ein weiteres Problem ist der Massentourismus. Neben dem zusätzlichen Abfall, den die Tourismusbranche erzeugt, werden die Riffe durch Tauchgänge von Urlaubern geschädigt. Besonders an Stellen, die nur knapp unter der Wasseroberfläche liegen und Schnorchlern zugänglich sind, ist das Riff bedroht.

Philippinen

Die Riffe in der Region rund um die Philippinen sind rund 22.000 Quadratkilometer groß. Sie gehören zu den artenreichsten Riffen der Welt.

Die Dynamit- und Giftfischerei ist hier die größte Gefahr für die Riffe: Bei den Sprengungen wird das Korallenmassiv verwüstet, das Gift tötet nicht nur die Fische, sondern auch die Polypen der Korallen und andere Riffbewohner.

Nordindischer Ozean

Die rund 10.000 Quadratkilometer Korallenriffe in dieser Region sind durch die Folgen der globalen Klimaerwärmung bedroht. In Teilen der Riffe sind bereits bis zu 90 Prozent der Korallen abgestorben.

Südjapan, Taiwan, Südchina

Die Landgewinnung entlang der Küstenstreifen und eine Überpopulation des Korallen fressenden Seesterns "Crown of Thorns" sind die größten Gefahren für die Korallen in dieser Region.

Ähnlich wie im Great Barrier Reef in Australien taucht die Seestern-Epidemie in unregelmäßigen Abständen auf, ohne dass bislang ein Grund dafür gefunden wurde.

Auch die auf zusammengerechnet 3000 Quadratmeter lebenden Korallen im japanisch-chinesischen Raum sind durch die globale Erderwärmung bedroht.

(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 24.03.2020)

Quelle: WDR

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