Braunbeige gemusterte Kegelschnecke

Schnecken

Giftige Schnecken

Nacktschnecken sind für Menschen ungefährlich. Aber die Kegelschnecken, die zu den Gehäuseschnecken zählen, können zu einer tödlichen Gefahr für Menschen werden.

Von Vladimir Rydl

Nacktschnecken schützen sich oftmals, indem sie zähen Schleim oder Bitterstoffe produzieren oder gar Gifte in die Haut einlagern. Trotzdem sind sie für Menschen normalerweise ungefährlich. Aber unter den Gehäuseschnecken gibt es eine Gruppe von Schnecken, die tatsächlich für den Menschen eine Gefahr darstellen können: die Kegelschnecken.

Mit diesen Tieren sind sogar für Menschen tödliche Unfälle belegt. Normalerweise würden wir ihnen kaum jemals begegnen, denn sie leben im Meer, zumeist in den Tropen. Nur eine Art – allerdings eine völlig ungefährliche – kommt auch im Mittelmeer vor. Gerade die schönsten Schnecken mit den prächtigsten Gehäusen sind auch für den Menschen am gefährlichsten. Deshalb sollte niemand vermeintlich leere Gehäuse am Strand aufheben oder beim Schnorcheln mitnehmen. Denn dann könnte sich die Schnecke angegriffen fühlen und stechen.

Die sonst überhaupt nicht aggressiven Tiere haben eine faszinierende Jagdtechnik entwickelt. Sie fangen lebende Fische, indem sie sie mit einem Pfeil verwunden, der eines der am schnellsten wirkenden Gifte überhaupt enthält. In nur einer Sekunde ist der Fisch gelähmt und wird lebendig verschlungen.

Ein Stich der Kegelschnecke ruft beim Menschen zunächst Taubheitsgefühle hervor, gefolgt von Lähmungserscheinungen, die sogar die Atmung unterbinden: Das Opfer erstickt. Ein Gegengift gibt es nicht.

Diese extremen Wirkungen werden durch einen ganzen Cocktail wirksamer Substanzen hervorgerufen. Forscher haben daraus einen Wirkstoff gewonnen, der als Schmerzmittel verwendet werden kann. Dabei hat er den Vorteil, nicht nur wesentlich wirksamer als vorhandene Schmerzmittel wie etwa Morphium zu sein, er macht auch nicht abhängig.

Forscherin hält von innen beleuchtetes Kegelschnecken-Gehäuse vors Gesicht.

Kegelschnecken-Gifte werden erforscht

(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 23.08.2021)

Quelle: WDR

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