Ein Marinesoldat im Torpedoraum eines U-Boot der Klasse 206A

U-Boote

Arbeiten und Leben an Bord eines U-Boots

Wenn ein U-Boot in den Weltmeeren im Einsatz ist, wird es rund um die Uhr gesteuert und bewacht. Das ist nur möglich, da fast alle Funktionen an Bord doppelt besetzt sind.

Von Sabine Kaufmann

Vier Stunden Arbeit, vier Stunden Pause

In der Regel ist die Besatzung auf einem konventionellen U-Boot in zwei Wachsysteme eingeteilt, in die Steuerbordwache und die Backbordwache. Jede Wache besteht aus Wachoffizieren und Schiffstechnikern.

Erstere sind für die Umsetzung militärischer und taktischer Operationen zuständig. Sie müssen dafür sorgen, dass ein militärischer Auftrag auch erfüllt wird. Die Aufgabe der Schiffstechniker und des Sonarpersonals ist es, dass das U-Boot ohne Probleme ab- und auftauchen kann und ohne Zwischenfälle unter Wasser von einem Ort zum anderen gelangt. Die Sonartechniker sind sozusagen die Augen und Ohren eines U-Bootes.

In der Regel wird jede Wache alle vier Stunden abgelöst. Das heißt, die Mannschaft arbeitet vier Stunden, danach hat sie wieder vier Stunden Pause. In der freien Zeit wird auch gekocht, gegessen und gespült. Für den Schlaf stehen dann höchstens noch zwei Stunden zur Verfügung. Pro Tag muss jede Wache drei Wechsel durchlaufen.

An Bord ist es sehr eng

Die meisten Leute wissen nicht viel über U-Boote – außer dass es dort sehr eng ist. Und in der Tat steht der kleinste Raum auf einem U-Boot der Mannschaft zur Verfügung. Fast zwei Drittel eines 56 Meter langen Bootes sind der Technik, der Operationszentrale, den Antriebs- und Tauchsystemen vorbehalten.

Auf nur 22 Quadratmetern müssen bis zu 28 Männer und Frauen miteinander zurechtkommen. Früher war es durchaus üblich, dass sich zwei Seeleute ein Bett teilten, nach dem Prinzip "der warmen Kajüte". Heute ist es schon ein Fortschritt, wenn Ess- und Schlafbereich voneinander getrennt sind. Jedem Einzelnen steht nur ein ganz kleiner Stauraum zur Verfügung. Und jeder Platz wird genutzt, um zum Beispiel Frischobst aufzuhängen.

Allein der Kommandant eines U-Bootes hat eine eigene Kajüte und auch die ist nur drei Quadratmeter groß ist. An Bord gibt es nur zwei Toiletten und eine Dusche. Kein Wunder, dass es bei einem fünf Monate dauernden Einsatz im Mittelmeer kaum Privatsphäre gibt. U-Boot-Fahrer bezeichnen sich selbst oft als eine eingeschworene Gemeinschaft, als eine große Familie.

Mehr bei Planet Wissen

Quelle: SWR | Stand: 12.08.2019, 10:00 Uhr

Darstellung: