Vier Flaschentomaten.

Tomaten

Kurioses rund um die Tomate

Tomaten sind lecker und gesund – das weiß inzwischen jeder. Aber wer auf der nächsten Cocktail-Party mit besonderen Anekdoten rund um den Inhalt seiner Bloody Mary glänzen will, sollte sich folgende Geschichten merken.

Von Amanda Mock

Redewendungen rund um die Tomate

Wer seine Freunde versetzt oder enttäuscht, der muss sich manchmal schon als "treulose Tomate" beschimpfen lassen. Wer seinen Schlüsselbund nicht findet, obwohl er offensichtlich auf der Kommode im Flur liegt, wird gar beschuldigt, "Tomaten auf den Augen" zu haben.

Die erste Redewendung ist wahrscheinlich während des Ersten Weltkriegs entstanden. Italien (das Land, das damals schon für seinen Tomatenkonsum bekannt war) war zunächst ein Verbündeter Deutschlands, entschied sich jedoch 1915 für die Gegenseite. Aus deutscher Sicht ein Verrat – daher werden noch heute wortbrüchige oder unzuverlässige Zeitgenossen als "treulose Tomate" bezeichnet.

Die Herkunft der "Tomaten auf den Augen" ist nicht ganz so abgesichert. Vermutlich spielt diese Wendung auf die geröteten Augen eines übermüdeten und daher unaufmerksamen, unkonzentrierten Menschen an.

Die Tomate ist eine Beere!

Was für Botaniker selbstverständlich ist, kann der Laie oft nicht ganz so leicht nachvollziehen. So auch die Einteilung der Früchte in verschiedene Kategorien, die nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen kann. Demnach gehört die Tomate zu den Schließfrüchten, da ihre Samen im reifen Zustand noch vom Fruchtgehäuse eingeschlossen sind.

Innerhalb der Schließfrüchte wird die Tomate den Beeren zugeordnet, da ihr Fruchtgehäuse fleischig ist. Das trifft ebenso auf Kürbis, Gurke und Banane und zum Glück auch auf Johannis- und Stachelbeere zu. Himbeere und Brombeere sind übrigens Sammelsteinfrüchte, die Erdbeere zählt zu den Sammelnüssen.

Wer hat den Ketchup erfunden?

Da ist man sich (natürlich) nicht so ganz einig. Oft ist jedoch zu lesen, dass der Vorläufer des heute bekannten Tomatenketchups eine gesüßte Sojasoße namens "Ketsjap" war, die im 17. Jahrhundert aus China in den Westen "schwappte". Dort wurde sie, je nach nationalem Geschmack und Zutatenverfügbarkeit, verfeinert.

So soll in England die Worcestersoße (enthält unter anderem Sardellen und Tamarinden-Extrakt) und in Amerika der heute bekannte Tomatenketchup entstanden sein. Der enthält übrigens neben Tomaten, Essig, Salz, Gewürzen, Zimt, Zwiebeln und Sellerie satte 20 Prozent Zucker!

Zwei dick belegte Hamburger mit viel Ketchup auf einem Holzbrett. Dekorativ daneben eine Schale mit Ketchup, zwei Cornichons, einige Zwiebelringe und Basilikumblätter.

Ohne Ketchup geht's nicht!

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Quelle: SWR | Stand: 16.04.2021, 14:00 Uhr

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