Mann trinkt

Sommerstress

Trinken ist Pflicht

Schwitzen ist gut für uns, denn es kühlt den Körper. Allerdings muss die verlorene Flüssigkeit auch wieder ersetzt werden. Welche Getränke eignen sich dafür am besten?

Von Pia Bausch und Tobias Aufmkolk

Mineralstoffe sind lebenswichtig

Bei großer Hitze sollten wir auf keinen Fall eiskalt trinken. Zu kalte Drinks bringen uns nämlich nur noch mehr zum Schwitzen. Der Körper muss die kalte Flüssigkeit erst wieder anwärmen, um sie aufnehmen zu können. Eine schweißtreibende Angelegenheit.

Im Wasser sind Mineralien gelöst, die der Mensch zum Leben benötigt, darunter Kalium, Natrium und Magnesium. Vor allem das Herz, die Muskeln und die Nerven sind auf diese Mineralien angewiesen.

Der Körper nimmt die Mineralstoffe, die im Wasser enthalten sind, allerdings nicht vollständig auf: Nur etwa 20 bis 45 Prozent des täglichen Bedarfs absorbiert er durchs Trinken. Den Rest nimmt er über die Nahrung auf.

Alle Vorgänge im Körper, die Energie verbrauchen, benötigen Magnesium. Herzschlag und Muskelentspannung sind, um richtig zu funktionieren, auf dieses Mineral angewiesen.

Kalzium ist der wichtigste Baustein für Knochen und Zähne. Als Gegenspieler zum Magnesium sorgt es für die geregelte Anspannung und Entspannung der Muskeln.

Bei der Reizleitung an Herz und Nerven spielen Kalium und Natrium eine wichtige Rolle. Die Mineralien regulieren den osmotischen Druck im Körper und sind, wie auch die anderen, an unzähligen Stoffwechselvorgängen beteiligt.

Früchte und Tabletten mit Vitaminen und Mineralien

Die lebensnotwendigen Mineralien sollten vor allem durch Wasser aufgenommen werden

Wasser ist nicht gleich Wasser

Das Wasserangebot in Deutschland ist riesig. Mehrere hundert verschiedene Mineralwassersorten sind auf dem Markt. Worin unterscheiden sich diese? Und: Ist manches Wasser sogar ungesund?

Natürliches Mineralwasser entstammt unterirdischen Quellen und wird direkt am Austrittsort abgefüllt. Im Gegensatz zum Leitungswasser muss es einen Mindestgehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen aufweisen. Oberhalb dieser Grenzwerte variiert der Mineralgehalt von Sorte zu Sorte jedoch beträchtlich.

Als Richtwert gilt: Ein gutes Mineralwasser sollte ungefähr 250 Milligramm Kalzium und 100 Milligramm Magnesium pro Liter enthalten.

Um die Qualität sicherzustellen, wird die Zusammensetzung eines natürlichen Mineralwassers einmal am Tag von unabhängigen Instituten kontrolliert. Natürliches Mineralwasser ist das einzige Lebensmittel, das in Deutschland amtlich zugelassen werden muss.

Leitungswasser enthält meist etwas weniger Elektrolyte als natürliches Mineralwasser. Als täglicher Durstlöscher ist es aber ebenso gut wie Mineralwasser geeignet. Leitungswasser ist das in Deutschland am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Lediglich wenn es durch alte Blei- oder Kupferrohre geflossen ist, sollte Leitungswasser nicht getrunken werden. Gelöste Reste von Schwermetall können die Gesundheit schädigen.

Tafelwasser ist nichts anderes als in der Fabrik abgefülltes Leitungswasser. Einen Mindestgehalt an Mineralstoffen muss es nicht enthalten. Im Gegensatz zum Mineralwasser, das in seiner ursprünglichen Zusammensetzung nicht verändert werden darf, kann Tafelwasser Zusatzstoffe enthalten.

Quellwasser stammt, wie natürliches Mineralwasser, aus unterirdischen Vorkommen. Es darf aber Spuren von Verunreinigungen enthalten und muss nicht amtlich anerkannt sein. Quellwasser kann Schwebstoffe enthalten und ist nicht immer unbedenklich.

Wasser aus dem Wasserhahn.

Leitungswasser wird streng kontrolliert

Durstlöscher mit Geschmack

Ein schneller Durstlöscher ist die gute alte Apfelschorle. Ananassaft dagegen ist gut für sonnengestresste Haut. Wie alle gelben und orangefarbenen Obst- und Gemüsesorten enthält Ananas sehr viel Vitamin A und damit sogenannte antioxidierende Substanzen.

Antioxidierende Substanzen sind im Körper zuständig für die Instandhaltung der Zellen und verhindern ein Austrocknen der Haut. Ein "Aftersun"-Cocktail aus Mango-, Möhren- und Ananassaft ist also nach einem heißen Tag nicht nur lecker, sondern auch noch gesund.

Frau hält eine Ananas

Ananassaft enthält sehr viel Vitamin A

Kaffee, Schwarztee und Alkohol

Lange Zeit hielt sich hartnäckig das Vorurteil, dass Kaffee und Schwarztee dem Körper Wasser entziehen. Jüngere Studien haben jedoch belegt, dass das nicht stimmt. Kaffee und Tee haben zwar eine harntreibende Wirkung, der Körper ist jedoch in der Lage, dies zu kompensieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät wegen der anregenden Wirkung auf Herz und Kreislauf dennoch dazu, koffeinhaltige Getränke nicht als Durstlöscher zu verwenden.

Anders sieht es bei alkoholhaltigen Getränken aus. Alkohol entzieht dem Körper tatsächlich Flüssigkeit und auch wichtige Mineralien. Der Kater nach einem übermäßigem Alkoholkonsum ist eine Folge daraus. In die tägliche Flüssigkeitszufuhr können alkoholhaltige Getränke deshalb nicht eingerechnet werden.

Ein Mann trinkt eine Flasche Bier

Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit und Mineralien

Quelle: SWR/WDR | Stand: 31.01.2020, 10:50 Uhr

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