Auf den Spuren von Astrid Lindgren
Auf Hof Näs können sich heute die Besucher in einer Ausstellung ansehen, wie Astrid Lindgren aufwuchs und wie die Umgebung ihre Geschichten prägte. In der Nähe ihres Elternhauses steht zum Beispiel ein alte Ulme – das Vorbild für Pippi Langstrumpfs Limonadenbaum.
Ein alter Handwerksladen, der damals von Lindgrens Verwandten geführt wurde, brachte sie auf die Idee für Michels Tischlerschuppen. Dort wird der kleine Junge in der Geschichte eingesperrt, wenn er Unfug gemacht hat. Heute werden dort – wie könnte es anders sein – Astrid-Lindgren-Bücher verkauft.
Die Astrid-Lindgren-Welt
Nicht weit vom Elternhaus der Schriftstellerin entfernt können Erwachsene und Kinder in die Welt der Lindgren-Figuren eintauchen. Im Themenpark "Astrid Lindgrens värld" ("Astrid-Lindgren-Welt") sind viele Schauplätze der Kinderbücher nachgebildet.
Kinder können auf Michels Hof oder in Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt herumtoben und in einem riesigen Buch berühmte Zitate von Astrid Lindgren durchlesen.
Auch ein Theater gehört zum Park dazu. Deshalb begegnet der Besucher schon einmal einer kleinen Ronja Räubertochter mit einem Räuberhauptmann im Schlepptau – auch außerhalb der Aufführungen.
Ronja Räubertochter und Birk gehören zu den beliebtesten Lindgren-Charakteren
Drehorte in der Umgebung
Einige Schauplätze aus Astrid Lindgrens Büchern können auch in Echtgröße besichtigt werden. Michels Hof "Katthult" heißt in Wirklichkeit Gibberyd und liegt etwa 25 Kilometer von Vimmersby entfernt. Bis in die 1970er-Jahre war er ein ganz normaler Bauernhof.
Dann begannen dort die Dreharbeiten zu den Michel-Filmen. Der Drehort war optimal, weil der Hof recht einsam liegt und vieles schon vorhanden war: Weiden, Tiere, Geräte und Gebäude. Nur der Tischlerschuppen, in dem Michel seine Strafen absitzt und Holzfiguren schnitzt, musste nachträglich gebaut werden.
Heute kann der Besucher hier einen Blick in den Tischlerschuppen werfen, wo Michels und Idas Betten ausgestellt sind. Auf einem Regal sind einige der Holzfiguren zu bestaunen und sogar Knecht Alfreds gelbe Gummistiefel sind zu sehen.
Ungefähr 15 Kilometer von Vimmersby entfernt befindet sich ein anderes kleines Dorf, dessen Namen jeder Astrid-Lindgren-Fan kennt: Bullerbü. Drei kleine Höfe stehen hier, die für die Verfilmung von "Wir Kinder aus Bullerbü" als Schauplätze dienten.
In diesem kleinen Dorf wohnte einmal Astrid Lindgrens Vater Samuel August. Die Autorin übernahm einfach den Originalnamen in ihre Bücher.
Das Kindermuseum in Stockholm
Das Museum "Junibacken" in Stockholm ist zwar kein reines Astrid-Lindgren-Museum – das aber nur, weil die Autorin selbst dagegen war. Sie willigte in das 1996 vollendete Projekt nur unter der Bedingung ein, dass in dem Kindermuseum auch andere skandinavische Kinderbuchfiguren zu sehen seien.
So kam es, dass die kleinen Besucher heute dort nicht nur Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter treffen können, sondern auch Figuren wie Pettersson und Findus oder Willi Wiberg. Täglich werden auf der hier ansässigen größten schwedischen Kindertheaterbühne Vorstellungen gegeben.
Die Villa Kunterbunt im Museum Junibacken
Im Gegensatz zur Astrid-Lindgren-Welt finden in Junibacken alle Aktivitäten drinnen statt – das Museum ist also auch bei Regen ein gutes Ausflugsziel mit Kindern.
Die kleinen Besucher können einen Märchenzug besteigen, der sie quer durch Astrid Lindgrens Figurenwelt fährt. Die erste Station macht der Zug bei Madita, und die Fahrt endet schließlich in der Villa Kunterbunt, wo die kleinen Gäste Kleider anprobieren und auf Pippis Pferd "Kleiner Onkel" reiten können.
(Erstveröffentlichung: 2007. Letzte Aktualisierung: 10.08.2020)
Quelle: WDR