Kathedrale mit Vorplatz in Mexiko-Stadt.

Mexiko-Stadt

Fünf Sehenswürdigkeiten in Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt hat 350 Stadtviertel, die ein ganzes Tal füllen. Darin Hunderte sehenswerte Museen und ebenso viele Denkmäler. Dazu Heiligtümer, Prachtbauten und Ausgrabungsstätten verschiedener Kulturen.

Von Christine Buth

Centro Histórico

Der Zócalo ist einer der größten Plätze der Welt – wie es sich für das Herz dieser riesigen Stadt gehört. Hier kommen Überbleibsel aller Kulturen zusammen, die Mexiko-Stadt geprägt haben: ein Bauten-Puzzle aus der aztekischen, kolonialen und vorrevolutionären Zeit.

Der Präsidentenpalast steht hier, die Kathedrale und die Ausgrabungsstätte des Templo Mayor, der Haupttempel der alten Azteken. Der Templo Mayor wurde von den spanischen Kolonialherren so gründlich zerstört, dass er erst 1978 wiederentdeckt wurde – von Bauarbeitern, die elektrische Kabel in den Boden legen wollten.

Xochimilco

"So-tschi-mil-ko" spricht sich der Name des Vorstadtgebiets. Aus der Indianersprache Náhuatl übersetzt bedeutet er: "Ort, wo die Blumen wachsen". Das tun sie hier in schwimmenden Gärten auf künstlich angelegten Inseln, den chinampas.

Xochimilco vermittelt eine Ahnung davon, wie die Stadt der Azteken aussah, es wird von einem dichten Netz von Kanälen durchzogen. Atmosphärisch erinnert das Ganze aber eher an einen Vergnügungspark als an längst vergangene Zeiten: mit kitschigen Booten, Musikern und vielen Händlern.

Xochimilco ist ein beliebtes Ausflugsziel der Hauptstadtbewohner. Sogar ein Gruselkabinett gibt es: Auf der Isla de las Munecas, der Puppeninsel, hängen Tausende Puppen an den Bäumen, viele von ihnen verstümmelt.

Der mittlerweile verstorbene Don Julián sammelte überall in der Stadt verloren gegangene Puppen, um mit ihnen den Geist eines Mädchens zu besänftigen, das in der Nähe ertrunken war.

Auf farbenfrohen Booten werden Ausflügler durch Kanäle geschippert

Ruhe findet man hier nicht

Basílica de Guadeloupe

Noch ein Superlativ: Die "Basilika der Jungfrau von Guadalupe Hidalgo" auf dem Berg Tepeyac ist der größte Wallfahrtsort der Welt. 1531 soll dem getauften Azteken Juan Diego an dieser Stelle eine dunkelhäutige Jungfrau Maria erschienen sein. Sie hinterließ einen Abdruck auf seinem Poncho.

Seit 1737 ist Maria offiziell die Landespatronin von Mexiko. Die ursprüngliche Basilika musste gesperrt werden, nachdem der Untergrund abgesunken war.

Die neue Basilika wurde 1975 eröffnet und ist eine der größten Kirchen weltweit: Der riesige runde Bau fasst 40.000 Besucher. Damit alle die Gelegenheit bekommen, das Marienbild am Altar zu sehen, transportiert ein Rollband die Besucher daran vorbei.

2002 wurde der Azteke Juan Diego von Papst Johannes Paul II. als erster Indio in der Kirchengeschichte heiliggesprochen.

Juan Diego, erster heilig gesprochener Indio (Todestag 30.05.1548)

WDR ZeitZeichen 30.05.2013 14:22 Min. Verfügbar bis 28.05.2053 WDR 5


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Die Pyramiden von Teotihuacán

Die Sonnen- und die Mondpyramide liegen 50 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt. Sie wurden um 300 vor Christus erbaut. Die Azteken fanden den Ort unbewohnt und halb verfallen vor.

Sie glaubten, dass alle Götter sich hier geopfert hätten, um zu Beginn der "fünften Welt", dem Zeitalter der Azteken, die Sonne in Bewegung zu setzen. Jede Seite der Grundfläche der Sonnenpyramide misst genau 222 Meter – sie ist die drittgrößte Pyramide der Welt.

In der Blütezeit des Reiches war der Bau rot bemalt, sodass er bei Sonnenuntergang geglüht haben muss. Die elegante Mondpyramide ist jünger und etwas kleiner. Das sieht man allerdings nur aus der Nähe – sie steht auf einer Erhebung.

Neben den Pyramiden sind auch manche Besucher eine Attraktion: Zahlreiche "New Age"-Anhänger pilgern zu dieser Stätte, um mystische Energien in sich aufzunehmen.

Die mehrstufige Pyramide ist ganz aus grauem Stein erbaut. Wenige Menschen laufen den Weg zu ihr entlang

65 Meter ragt die Sonnenpyramide in die Höhe

Lucha Libre

Die mexikanische Form des Wrestlings ist eine der beliebtesten Zuschauersportarten in Mexiko. In der Hauptstadt gibt es zwei riesige Wettkampfstätten: die Arena Coliseo und die Arena México. Dort sehen die Zuschauer zu, wenn sich erwachsene Männer mit schrillen Namen und noch schrilleren Kostümen nach allen Regeln der Wrestlingkunst verhauen.

Eine Besonderheit des mexikanischen Wrestlings: Die meisten Kämpfer tragen Masken, die ihre wahre Identität verhüllen. Die Masken sind Teil der Rolle, aber manche Kämpfer tragen sie sogar im Privatleben. El Santo, lange Zeit Mexikos bekanntester Luchador, trug die Maske noch lange nach seinem Rücktritt und wurde schließlich sogar mit seiner Maske begraben.

Lucha-Libre-Szene im Ring

Lucha Libre: Wrestling mit Masken

(Erstveröffentlichung 2008. Letzte Aktualisierung 25.06.2021)

Quelle: WDR

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