Der ehemalige Haikutter 'Dagmar Aan' auf seiner seit Mai 2002 dauernden Fahrt rund um den Nordpol.

Gefahren im Eis

Ein Name wie ein Raubschiff – der Hai-Kutter

Mit einem so genannten "Hai-Kutter" segelte der Abenteuerer Arved Fuchs auf den Spuren seines Vorbilds Ernest Shackleton. Doch was macht dieses Schiff so besonders?

Von Harald Brenner

Der Rumpf eines Hai-Kutters ist vollständig aus massiven Eichenplanken und Spanten gefertigt. Der Abstand der einzelnen Spanten ist dabei so eng gewählt, dass man kaum eine Faust dazwischenlegen kann. Dadurch, und durch zusätzlich montierte wasserdichte Schotten, erhält der Rumpf eine extrem hohe Festigkeit.

Wegen der soliden Bauweise und der ausgesuchten Materialien wurden diese Schiffe auch häufig in der Grönlandfahrt eingesetzt. Fahrten durch Packeisfelder und monatelange Überwinterungen in zugefrorenen Fjorden und Buchten waren für diesen Schiffstyp etwas Alltägliches.

Der Polar-Abenteurer Arved Fuchs kaufte ein solches Schiff 1988 und baute es in Zusammenarbeit mit der Peterswerft und der Bootswerft Skibs & Bædebyggeri in Dänemark zu einem Expeditionsschiff mit zusätzlicher Eisverstärkung um.

Aber – was hat der Name mit Haien zu tun?

Um 1904 wurde in Dänemark das erste Schiff des "Hai-Typs" gebaut. Die Schiffe waren bedeutend kleiner als die alten Fischkutter. Ihr großer Vorteil: Sie konnten die Netzmanöver mithilfe ihres kleinen Hilfsmotors ohne Beiboot ausführen und waren damit schneller und wendiger als die anderen Kutter.

Weil sie so beweglich waren und den alten Kuttern die Fänge wegschnappten wie ein Raubfisch, nannte man sie "Hai-Kutter".

Quelle: SWR | Stand: 22.01.2021, 19:00 Uhr

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