Ein Walhai im blauen Meer, unter ihm ein Taucher.

Haie

Entwicklung der Haie

Haie haben in ihrer gut 400 Millionen Jahre währenden Geschichte ganz unterschiedliche Gestalten und Lebensformen entwickelt.

Von Axel Wagner und Christoph Teves

Die Kleinen aus der Tiefe

Hunderte Haiarten sind heute bekannt, und sie reichen vom 20-Zentimeter-Winzling über den muskulösen Schwimmer bis zum wahren Riesen.

Der kleinste bisher entdeckte Hai wurde sinnigerweise Zwerg-Laternenhai getauft und hat eine Körperlänge von rund 16 bis 20 Zentimetern. Er lebt meist in Tiefen zwischen 200 und 500 Metern und ernährt sich von kleinen Fischen und wirbellosen Tieren, die in der Tiefe zu finden sind.

Bisher ist der Zwerg-Laternenhai nur an der Küste Kolumbiens in der Karibik gefunden worden. Dort lebt auch die zweite, ähnlich kleine Haiart: der Zylindrische Laternenhai.

Ob diese beiden Zwerghaie aber tatsächlich die kleinsten Haiarten sind, ist nicht sicher. Vermutungen legen nahe, dass in der Tiefsee noch weitere Arten leben könnten, die bisher den Fangnetzen und Kameras der U-Boote verborgen geblieben sind.

Zwerghai

Zwerghaie leben in der Tiefsee

Harmlose Riesen

Der größte Hai entspricht kaum dem Bild vom gefährlichen Meeresräuber, sondern sieht eher aus wie eine riesengroße Gurke, die gemächlich durchs Meer gleitet. Mit zwölf bis 14 Metern (einige Quellen sprechen gar von 18 Metern) und bis zu zwölf Tonnen Gewicht ist der Walhai der größte Fisch der Erde.

Vor allem in tropischen Gewässern ist der nahe der Wasseroberfläche anzutreffen, wo er als Planktonfresser mit seinem riesigen Maul gemächlich dahingleitet und so Kleintiere aus dem Wasser filtert. Auf Platz zwei und drei im Größenvergleich der Haie stehen der Riesenhai und der Riesenmaulhai, die ebenso sanft wie groß sind.

Der Walhai

00:35 Min. Verfügbar bis 30.12.2099

Energiesparend schwimmen, blitzschnell jagen

Haie sind Energiesparer. Das zeigt sich deutlich an ihrem Schwimmverhalten, denn generell bewegen sie sich im Wasser recht gleichmäßig und langsam. Diese ruhigen und kontrollierten Schwimmbewegungen, wie sie für ausdauernde Langstreckenschwimmer typisch sind, werden auch "Aalstil" genannt.

Doch während einer Attacke – etwa um ein Beutetier zu verfolgen oder um umgekehrt vor einem anderen Hai zu fliehen – schalten viele Haie in den "Thunfischstil" um. Indem sie die Kraft des hinteren Körperteils maximal ausnutzen, beschleunigen sie auf erstaunliche Geschwindigkeiten.

Der Mako erreicht als schnellster Schwimmer 70 bis 90 Kilometer pro Stunde. Der Weiße Hai kann auf Geschwindigkeiten von 40 bis 50 Kilometern pro Stunde beschleunigen.

Makohai

Makos sind die schnellsten Haie

Speisekarte der Haie: von Plankton bis Seehunden

So unterschiedlich sich die Haie im Laufe der Evolution entwickelt haben, so unterschiedlich sind auch ihre Fressgewohnheiten. Dabei hängt es nicht von der Größe der Art ab, um welchen Ernährungstyp es sich handelt. Gerade einige der größten Exemplare, wie der Walhai oder der Riesenmaulhai, sind auf das Filtern von Plankton spezialisiert.

Tigerhaie, Makos, Blauhaie und Riffhaie jagen vor allem Fische. Der Weiße Hai frisst als Jungtier Fische. Die erwachsenen Tiere hingegen jagen andere Haie, Seehunde, Seelöwen, Meeresschildkröten, Pinguine und mehr. Auf dem Meeresboden leben Haiarten wie beispielsweise der Ammenhai. Er frisst vor allem Krebse, Schnecken, kleine Seeigel und knackt auch Muscheln.

Quelle: SWR/WDR | Stand: 28.10.2021, 12:00 Uhr

Darstellung: