Florenz

Von Tobias Aufmkolk (WDR)

Stadtrundgang durch die Arnometropole

Der Dom Santa Maria del Fiore ist ohne Zweifel das markanteste Gebäude in Florenz. Von 1294 bis 1436 gebaut, gehört er zu den größten Kirchen der Welt. Die imposante "Zuckerbäckerfassade" aus drei verschiedenen Marmorsorten wurde allerdings erst 1887 vollendet.

Viel ist von der Altstadt in Florenz nicht mehr übrig geblieben. Im 19. Jahrhundert mussten große Teile des alten Kerns neuen Repräsentationsbauten weichen. Der Rest steht seit 1982 auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste.

Der Arno ist die Lebensader von Florenz. Der meist träge dahinfließende Fluss kann jedoch durch immer wieder auftretende Hochwasser immense Schäden anrichten. So geschehen 1966, als innerhalb von 24 Stunden fast die gesamte Altstadt sowie zahlreiche Kirchen und Museen meterhoch unter Wasser standen.

Die Boboli-Gärten sind eine herrliche Parkanlage, die sich über 45.000 Quadratmeter oberhalb des Palazzo Pitti erstreckt. Über 100 Jahre wurde sie gestaltet, bis sie ihr heutiges Aussehen erhielt. Vom höchsten Punkt des Parks hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt.

Die Kuppel des Domes von Florenz gehört zu den größten architektonischen Meisterleistungen. Sie setzt in 54 Metern Höhe an, ihr Scheitel liegt 82 Meter über dem Boden. Mit einem Innendurchmesser von über 40 Metern schuf der Architekt Filippo Brunelleschi im 15. Jahrhundert die bis dahin größte freischwebende Kuppel der Welt.

Der Palazzo Vecchio ist das Herzstück der Piazza della Signoria. Als Symbol für das Machtbewusstsein der Stadtrepublik erbaut, war er seit Beginn des 14. Jahrhunderts Sitz der Kommunalregierung. Mitte des 16. Jahrhunderts verlor er jedoch an Bedeutung, als die Medici vom Palazzo Pitti aus regierten. Das unter anderem von Michelangelo reich ausgestattete Innere des Palastes ist heute ein Museum.

Die von Brunelleschi erbaute Pazzi-Kapelle ist ein Kleinod der Renaissance-Baukunst. Als Grabkapelle der Familie Pazzi errichtet, diente sie später den Franziskanermönchen von Santa Croce als Kapitelsaal. Mit dem Bau der kleinen Kapelle setzte Brunelleschi neue Maßstäbe in der Kirchenbaukunst Italiens.

Der Palazzo Pitti ist ein riesiger Palast mit 205 Metern Fassadenlänge und 32.000 Quadratmetern bebauter Fläche. In dem oberhalb des Arno erbauten Palast regierten ab dem 16. Jahrhundert die Medici-Herzöge, von 1864 bis 1871 war er Residenz des italienischen Königs. Heute sind im Palazzo Pitti sechs Museen untergebracht.

Die Ponte Vecchio ist die berühmteste und älteste Brücke von Florenz. Ursprünglich war die Brücke das Geschäftszentrum der Metzger, Gerber und Kürschner, die sich sonst nirgendwo in der Stadt niederlassen durften. Als einzige Brücke der Stadt wurde sie beim Rückzug der deutschen Truppen im Juli 1944 auf besonderen Befehl von Hitler nicht zerstört.

1560 ließ Cosimo I. de' Medici den gewaltigen Bau der Uffizien als Bürogebäude der herzöglichen Familie errichten. Von Anfang an wurden hier auch Werkstätten für Künstler und Räume für naturwissenschaftliche Studien eingerichtet. Heute sind die Uffizien eines der größten Museen der Welt. Der größte Schatz des Museums ist die einzigartige Sammlung der Medici, die in beispielloser Weise die großen Künstler der Renaissance unterstützten und ihre Werke sammelten.

Stand: 29.09.2020, 09:16 Uhr

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