Masuren

Von Jakob Schiffer und Johannes Eberhorn

Mit zahlreichen Seen und Flüssen ist Masuren ein Paradies für Wasserliebhaber. Aber auch an Land gibt es hier viel zu entdecken.

Das masurische Landschaftsbild wird vom Wasser geprägt. Es gibt schätzungsweise 3000 bis 4000 Seen in der Region. Der größte ist der Śniardwy (deutscher Name: Spirdingsee) mit einer Fläche von fast 114 Quadratkilometern.

Nicht weit vom Spirdingsee entfernt liegt das Städtchen Mikolajki (Nikolaiken). Wegen seiner exponierten Lage am Wasser wird es auch das "masurische Venedig" genannt.

Masuren ist ein Paradies für Paddler. Die Krutynia (Kruttinna) wird häufig als schönste Kanu-Route Europas bezeichnet. Hier kann man in Ein- oder Mehrtagestouren durch die Flusslandschaft paddeln. Allerdings ist das längst kein Geheimnis mehr: In der Hochsaison tummeln sich viele Kanuten auf dem Flüsschen.

Ein weiteres Masuren-Highlight ist Gizycko (Lötzen). Die Kleinstadt liegt zwischen dem Kisajno- und dem Niegocin-See und hat auf beiden Seiten direkten Zugang zum Wasser. Deshalb ist Gizycko der Ausgangspunkt für viele Wasseraktivitäten wie Boots- und Segeltouren. Auf der Kormoran-Insel leben und brüten Tausende Wasservögel. Damit sie nicht gestört werden, kann man die Tiere allerdings nur vom Boot aus beobachten.

Auf rund 80 Kilometern Länge verbindet der Kanał Elbląski (Oberlandkanal) die Ostsee mit Westmasuren. Das Besondere: An einigen Stellen fahren die Schiffe über Land. Um den Höhenunterschied zwischen den Häfen auszugleichen, errichteten die Preußen Mitte des 19. Jahrhunderts die so genannten "schiefen Ebenen". Hier werden die Schiffe auf einen Wagen manövriert und dann auf Schienen einen Hügel herauf- oder heruntergezogen. Insgesamt gibt es auf dem Oberlandkanal fünf dieser Ebenen.

Mit rund 170.000 Einwohnern gehört Olsztyn (Allenstein) zu den größten Städten im Masuren-Gebiet. Geschichtlich und architektonisch hat die Metropole einiges zu bieten. Highlights sind unter anderem die Altstadt und die Burg Allenstein. Außerdem ist die Stadtbevölkerung sehr jung und es gibt eine ausgeprägte Kneipenszene.

In der Nähe der Stadt Ketrzyn (Rastenburg) befand sich im Zweiten Weltkrieg das "Führerhauptquartier Wolfsschanze". Der deutsche Diktator Adolf Hitler ("der Führer") nutzte das Gelände als militärisches Kommandozentrum. Im Juli 1944 versuchten einige deutsche Generäle, Hitler durch einen Anschlag im Führerhauptquartier zu töten. Doch das Attentat misslang, Hitler wurde nur leicht verletzt. Heute kann man die Ruinen der Wolfsschanze besichtigen.

Stand: 22.04.2021, 12:15 Uhr

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