Fliegen

Von Inka Reichert (WDR)

Makroaufnahmen von den Insekten

Die Hausfliege (Musca Domestica) setzt sich vorzugsweise auf die Haut des Menschen, weil sie dort reichhaltig Nahrung findet, zum Beispiel winzige Hautschuppen, also abgestorbene Hautpartikel. Sie trinkt gerne den Schweiß, auch dieser enthält viele Proteine und andere Nährstoffe. Die Hausfliege fliegt daher bevorzugt auf die Haut von Joggern, Bauarbeitern oder Urlaubern am Strand.

Die Goldfliege (Lucilia sericata) ist in Europa und Asien heimisch und legt ihre Eier vor allem in Aas ab. Angler verwenden die Goldfliegen-Larven gerne als Köder. Diese sind pink und daher auch unter dem Namen "Pinkys" oder "Pinky Maden" bekannt.

Die Essigfliege (Drosophila Melanogaster) gilt als das beliebteste lebende Forschungsobjekt – und das schon seit mehr als hundert Jahren. Ihr Erbgut ist relativ simpel gestrickt. Das erleichtert es Forschern, damit zu experimentieren.

Die Asiatische Kirschessigfliege (Drosophila Suzukii) plagt seit 2011 die Landwirte in Deutschland. Sie legt ihre Eier vorzugsweise in noch unreife Trauben und Beeren, womit sie bereits starke Schäden im Weinbau in Süddeutschland, Südtirol und auch Spanien angerichtet hat. Die Fruchtfliege stammt aus Asien und kam vermutlich mit importierten Früchten nach Europa.

Die Polierfliege (Lauxania Minor) zählt zu den eher unscheinbaren Genossen im Garten. Mit einer Körperlänge von etwa drei Millimetern übersehen wir sie häufig. Die Polierfliege saust mit Vorliebe durch Gebüsche, Parks und Wälder.

Die Raupenfliegen (Tachinidae) sind eine artenreiche Familie der Zweiflügler mit weltweit etwa 8000 Arten. Sie werden auch als Schmarotzerfliegen bezeichnet: Alle ihrer Arten entwickeln sich parasitisch in den Körpern von anderen Insekten. Das Weibchen legt dazu ihre Eier auf oder nahe bei einem Wirt ab – das kann eine Raupe, ein Schmetterling, eine Pflanzenwespe oder ein Käfer sein.

Die Gemeine Breitstirnblasenkopffliege (Sicus ferrugineus) kommt häufig vor in Europa, Asien und Nordafrika. Sie erreicht eine Körperlänge von bis zu 14 Millimetern. Wo es Hummeln gibt, lebt auch sie. Die Breitstirnblasenkopffliege nutzt die Hummel, um sich fortzupflanzen: Nach der Paarung stürzt sich das Weibchen im Flug auf eine Hummel-Arbeiterin und stößt mit ihrem Legestachel ein Ei in den Hinterleib des Insekts.

Auch die Gefleckte Hausfliege (Graphomya maculata) entwickelt sich parasitisch. Das Weibchen legt nach der Paarung etwa hundert Eier ab: an Schwebefliegen-Larven, die unter Wasser leben. Die Eier legt sie einzeln ab – für jedes muss sie kurz abtauchen. Ein bis zwei Tage später schlüpfen ihre Larven, die parasitisch von den Schwebfliegen-Larven leben.

Biene? Hummel? Ach, nein die Schwebfliege (Pipiza noctiluca) gibt sich nur als gefährliche Stechmücke aus. Einen Stachel hat sie aber nicht. Ein solches Tarnungsverhalten bezeichnen Forscher als Mimikry. Es hilft der Schwebefliege, sich ihre Fressfeinde vom Leib zu halten, darunter Vögel.

Die kleinen Faulfliegen (Lauxaniidae) sind in verschiedenen Gelbtönen gefärbt. Sie mögen es gerne schattig und feucht: Sie schwirren meist am Waldesrand in Grashöhe umher. Dort ernähren sich die Larven von verfaulten Pflanzenüberresten. Die Faulfliege lebt vor allem in Mittel- und Südeuropa.

Die Gepunktete Hornfliege (Trypetoptera punctulata) ist vor allem in der Nähe von Wiesen, Gewässern und Wäldern unterwegs – überall dort, wo es Landschnecken gibt. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier auf den Schnecken ab. Die geschlüpften Larven leben parasitisch und ernähren sich von ihren Wirten. Ausgewachsen frisst die Hornfliege jedoch am liebsten Pollen, Nektar und Honigtau.

Stand: 15.06.2020, 15:05 Uhr

Darstellung: