Ein Ranger hilft einem Parkbesucher bei der Orientierung

Naturschutz

Ranger und Wildhüter

Luchs, Wolf oder Bär waren lange aus deutschen Wäldern verschwunden. Jetzt kehren sie zurück – vor allem in Schutzgebieten, die von Wildhütern und so genannten Rangern bewacht werden. Doch Ranger haben auch andere Aufgaben.

Von Lena Ganschow

Der Beruf Ranger

Ranger heißen in Deutschland offiziell "geprüfte Natur- und Landschaftspfleger". Ihre Aufgaben zwischen Flensburg und Konstanz umfassen zwei Hauptfelder: die Öffentlichkeitsarbeit und den Naturschutz. Auf der einen Seite führen Ranger Besuchergruppen durch die Schutzgebiete, halten Vorträge und geben Seminare, um der Bevölkerung Natur und Naturschutz nahezubringen.

Auf der anderen Seite installieren und kontrollieren sie Lehrpfade, Informationstafeln, Zonierungs- und Hinweisschilder, erfassen im Schutzgebiet vorkommende Pflanzen und Tiere, dokumentieren mögliche Veränderungen des Naturraumes und achten darauf, dass sich die Besucher zum Schutz der Landschaft an die Vorschriften halten.

Die ersten hauptamtlichen Schutzgebietsbetreuer gibt es in Deutschland bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie waren Vogelwarte und bei Naturschutzverbänden beschäftigt. 1974 wurde die erste hauptamtliche deutsche Naturwacht gegründet, die Nationalparkwacht Bayerischer Wald. Mittlerweile arbeiten in fast allen ausgewiesenen Schutzgebieten Deutschlands Ranger – vom Nationalpark bis zum Biosphärenreservat.

Ein älterer Mann in Ranger-Uniform hat sich neben einem kleinen Jungen in der Hocke niedergelassen und erklärt ihm etwas über ein Tierfell.

In Nordamerika gibt es Ranger schon seit rund 150 Jahren

Elektronische Unterstützung für Naturliebhaber

Unterstützung besonderer Art bekommen Ranger in Zukunft vielleicht dank modernster Satelliten-Technik. Führungen durch Natur- und Nationalparks gehören zwar zu den ureigensten Aufgaben der Ranger, aber so mancher Naturliebhaber möchte die Schönheiten der Nationalparks manchmal vielleicht auch lieber selbst entdecken. Das ist stellenweise schon – wie im Nationalpark Berchtesgaden – mit Hilfe eines "elektronischen Rangers" möglich.

In einem kleinen Handcomputer sind dort Wanderrouten, Naturhighlights und vieles mehr gespeichert. Erreicht der Wanderer die speziellen Gebiete, informiert der "Hosentaschen-Ranger" ihn über die Besonderheiten. Der jeweilige Standort des Wanderers wird über GPS-Signale (Global Positioning System) erfasst. So ist sichergestellt, dass man auch jeweils an den richtigen Orten automatisch vom Computer mit den richtigen Informationen versorgt wird.

Die Standortbestimmung über GPS ist gleichzeitig auch Notfallsystem – man kann schnell Kontakt zu Rettungskräften bekommen, falls einmal etwas passieren sollte. In Schweizer Nationalparks ist die Entwicklung sogar schon etwas weiter vorangeschritten. Dort bekommen Naturliebhaber über den elektronischen Ranger sogar Informationen und Routenhinweise zum Aufenthaltsort von Wildtieren wie Bartgeiern und Gämsen. Die Aufenthaltsorte werden ständig von patrouillierenden Rangern auf dem aktuellen Stand gehalten.

Quelle: SWR | Stand: 02.01.2019, 10:38 Uhr

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