Das Ölbild zeigt einen abgeschlagenen Kopf mit aufgerissenem Mund, starrem Blick und Haaren, die wie Schlangen das Haupt umgeben. Aus dem Hals strömt Blut.

Quallen

Medusa und die Quallen

Warum nennt man Quallen auch "Medusen"?

Von Bärbel Heidenreich

Medusa war in der griechischen Mythologie eine schöne Frau. Eines Tages wurde sie von der griechischen Göttin Athene in einem Tempel dabei überrascht, als sie sich gerade mit einem Mann einließ.

Zur Strafe verwandelte Athene die Schöne in ein Ungeheuer mit Schlangenhaaren, langen Eckzähnen und stechenden Augen. Sie soll so hässlich gewesen sein, dass jeder beim bloßen Anblick zu Stein erstarrte.

Selbst der Titan namens Atlas, der in der Mythologie das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern trug, erstarrte beim Anblick der Medusa. Er verwandelte sich in ein riesiges steinernes Gebirge, das heutige Atlas-Gebirge im nordafrikanischen Marokko.

Auch Quallen werden Medusen genannt, weil sich ihre Tentakel wie Schlangen um ihren Körper bewegen. Nicht der Blick der tierischen Meduse lässt das Opfer erstarren oder sterben, wohl aber das Gift, das wie durch eine Harpune aus den Nesselkapseln der Tentakel in die Haut des Opfers schießt.

Hydra ist ein anderes Ungeheuer der griechischen Mythologie, eine neunköpfige Wasserschlange. Sie lebte im Sumpf von Lerna bei Argos. Niemand schien diesem Ungeheuer gewachsen zu sein. Schlug man ihr einen Kopf ab, wuchsen an dieser Stelle zwei neue Köpfe nach.

Die Fähigkeit, sich fast unbegrenzt zu regenerieren, hat auch ein Verwandter der Quallen, ein Süßwasserpolyp. Sein wissenschaftlicher Name: Hydra. Beschädigte Zellen werden nicht repariert, sondern komplett erneuert. Das geschieht durch eine Teilung der Stammzellen, die sich dann zu spezialisierten Zellen entwickeln.

Ganz unsterblich sind aber beide Hydra nicht. Dem Sohn des griechischen Gottes Zeus, Herakles, gelang es schließlich, das Ungeheuer zu töten. Er brannte die Kopfstümpfe der Wasserschlange aus. Den Polypen Hydra könnte allerdings nur eine Umweltkatastrophe das Leben kosten.

(Erstveröffentlichung 2008. Letzte Aktualisierung 25.03.2020)

Quelle: WDR

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