Bronzestatue eines  Mannes mit Vollbart

Judentum

Maimonides

Moses Maimonides war ein jüdischer Philosoph, Rechtsgelehrter, Theologe und Arzt. Er lebte von 1138 bis 1204 und gilt als wichtiger Gelehrter des Mittelalters.

Von Jürgen Dreyer und Sybille Hattwich

Maimonides wurde im andalusischen Cordoba geboren und gilt als bedeutendster Vertreter des aus Spanien stammenden ("sephardischen") Judentums. Sein Werk "Führer der Unschlüssigen" ist der Versuch, für Laien die jüdische Glaubenslehre mit der Wissenschaft und Philosophie seiner Zeit in Einklang zu bringen.

Viele Worte der Thora, die scheinbar wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen, deutete er allegorisch. Man sollte sie also nicht wörtlich, sondern in einem übertragenen Sinn verstehen. Damit war er der erste, der Glaube und Wissen als zwei unabhängige Elemente verstand.

Seine Schriften prägten das jüdische Glaubensleben weltweit und sind bis heute Standardwerke des Judentums. Auch Wissenschaft und Theologie in christlichen und muslimischen Kreisen des Mittelalters wurden von Maimonides stark beeinflusst.

Zeichnung: Maimonides im Profil

Maimonides versuchte Vernunft und Glauben miteinander zu verbinden

Sein Leben war geprägt von der Flucht vor einer radikalen islamischen Bewegung, die immer größere Teile Europas eroberte. Wer unter ihre Herrschaft geriet, musste sich zum Islam bekennen und seinem alten Glauben abschwören. Das kam für Maimonides nicht in Frage.

Auf seiner Flucht gelangte er auch in die Nähe von Kairo. Hier wurde er Vorsteher der jüdischen Gemeinde und arbeitete unter anderem als Leibarzt des Sultans.

(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 09.04.2019)

Quelle: WDR

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