Leonardo da Vinci – Universalgenie der Renaissance

02:50 Min. UT Verfügbar bis 13.10.2027

Berühmte Künstler

Leonardo da Vinci

Leonardo da Vinci hatte viele Talente: Er war Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker, Mechaniker, Ingenieur, Philosoph und Naturwissenschaftler. Ein echtes Universalgenie. Berühmt wurden die "Mona Lisa", seine anatomischen Zeichnungen und seine Proportionsstudie.

Von Ulrike Vosberg und Franziska Badenschier

Der Traum vom Fliegen

Neben der Kunst trugen diverse Erfindungen zu Leonardo da Vincis Ruhm bei – darunter ein Fallschirm, ein Taucheranzug und ein Panzer. Mit vielen dieser Tüfteleien war er seiner Zeit weit voraus.

Fliegen – davon träumte Leonardo da Vinci wie viele andere Menschen auch. Der Maler aus Italien beobachtete Vögel und entwickelte Flughilfen, die den Flügeln nachempfunden waren.

Leonardo setzte aber nicht allein auf die Muskeln als Antriebskraft. Er entwickelte unter anderem ein Fluggerät mit Luftschraube, einen Vorläufer des modernen Helikopters. Auch ein Gleitfluggerät entwarf der Tüftler, eine Art Fallschirm. Der Fallschirm ist jedoch nicht rund geformt, sondern läuft spitz zu.

Da Vinci entwarf einen pyramidenförmigen Fallschirm mit einem Holzpüppchen in der Aufhängung.

Eine Zeichnung des Da-Vinci-Fallschirms

Experten waren überzeugt, dass dieses pyramidenförmige Gebilde aus Holz und Segeltuch niemals fliegen könne. Der Brite Adrian Nicholas und sein Team wollten es genau wissen. Also bauten sie den Fallschirm anhand von Leonardos Originalzeichnung aus dem Jahre 1483 nach.

Entgegen aller Warnungen testete Nicholas im Juni 2000 den Fallschirm in 3000 Metern Höhe – und segelte sicher und sanft zu Boden. So wurde die Praxistauglichkeit von Leonardo da Vincis Idee nach 500 Jahren bestätigt: Der spitz zulaufende Fallschirm funktioniert.

Die Erfindungen von Leonardo da Vinci

01:40 Min. UT Verfügbar bis 22.02.2027 Von Lena Paul, Claudio Como

Der Schöngeist im Dienste des Militärs

Leonardo da Vinci lebte in einer Zeit des Umbruchs, in der Renaissance. Er war so begabt und vielseitig, dass er diese Epoche wie kaum ein anderer verkörpert.

Die einen sehen da Vinci daher als Universalgenie an – heute würde man vielleicht sagen: als Allround-Talent. Andere hingegen empfanden ihn als sprunghaft, als einen Menschen, der seine Projekte nur selten abschloss. Deswegen geriet er manchmal in Schwierigkeiten und fiel bei seinen Auftraggebern in Ungnade.

Ein gezeichnetes Bild von Leonardo da Vinci

Ein Selbstporträt von Leonardo da Vinci

Um neue Geldgeber aufzutreiben – meist adelige Herrscherhäuser – musste der Künstler auf Wanderschaft gehen. Da Vinci nahm Aufträge an, die nur wenig mit Schönheit und Ästhetik gemein hatten. Zum Beispiel 1482: Da widmete er seinen Ideenreichtum dem Militär.

Der Vatikan hatte zuvor Aufträge vergeben, Leonardo aber übergangen. Der gekränkte Maler zog daraufhin nach Mailand um. Er fand einen Mäzen in Herzog Ludovico Sforza, für den er ein berühmtes Denkmal schuf.

Da zu jener Zeit ständig Krieg herrschte zwischen den italienischen Stadtstaaten, brauchte Sforza dringend neues Kriegsgerät. Leonardo nahm sich der Sache an. Er entwarf Pläne für eine Rundfestung, die den feindlichen Kanonenkugeln besser standhalten sollte.

Er entwickelte die ersten stromlinienförmigen Geschosse mit Steuerschwänzen sowie ein Schnellfeuergeschütz. In Venedig entwarf er eine Taucherausrüstung mit Schnorchel und Taucherglocke, die gegen die türkische Flotte eingesetzt werden sollte.

Sein größtes Militärprojekt war ein Panzer. Dieser hatte eine runde Grundfläche, lief oben spitz zu und war mit acht Kanonen bestückt. Zum Einsatz kam diese Kriegsmaschine allerdings nie.

Eine Skizze von Leonardos Panzerfahrzeug

Skizze von Leonardos Panzer

Das Genie vom Lande

Dass Leonardo es so weit bringen würde, hatte zunächst niemand gedacht. Er wurde 1452 in einem kleinen Dorf in der Nähe der Stadt Vinci geboren – als uneheliches Kind. Seine Mutter war ein Bauernmädchen, sein Vater ein Notar.

Leonardo wuchs im Hause seines Vaters auf. Lesen, Schreiben und Rechnen lernte er nur mühsam, Latein lernte er nie. Doch Leonardo besaß bereits in jungen Jahren viele Interessen und ein besonderes künstlerisches Talent.

Sein Vater förderte diese Ambitionen, indem er ihn als Schüler zu einem Bekannten schickte: zu Andrea del Verrocchio, einem einflussreichen Bildhauer und Restaurator.

Leonardo da Vinci, Universalgenie (Todestag 02.05.1519)

WDR ZeitZeichen 02.05.2019 14:57 Min. Verfügbar bis 29.04.2099 WDR 5


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Hochbegabt und vielseitig interessiert

Leonardo da Vinci entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Maler und Bildhauer der Renaissance. Seine Werke hängen in den wichtigsten Museen der Welt, etwa im Louvre in Paris. Das Porträt der Mona Lisa gilt als das bekannteste Gemälde der Welt. Ein weiteres berühmtes Werk ist seine Zeichnung der menschlichen Proportionen.

Gemälde "Mona Lisa" im Louvre umringt von Touristen

Das wohl bekannteste Lächeln der Welt

Die Skizze wurde millionenfach als Posterdruck verkauft und ziert die Rückseite der italienischen 1-Euro-Münze. Die Zeichnung zeigt, wie sehr sich Leonardo für die Anatomie des Menschen interessierte. So sehr, dass er nachts trotz eines Verbots heimlich Leichen aufschnitt.

Leonardo war fasziniert von Maschinen. Er befasste sich mit dem Festungsbau, mit der Wehrtechnik und mit der Konstruktion von Brücken und Kanälen. Zu seinen bekanntesten Erfindungen zählen ein Automobil, ein dazugehöriges Getriebe, hydraulische Maschinen und ein Uhrwerk.

Zu seinem Nachlass zählen Pläne für Entwässerungsanlagen, Kriegsgerät und zahlreiche technische Entwürfe. Tausende von Zeichnungen und Erläuterungen, die er in Spiegelschrift festhielt. Angeblich, um sich vor dem Verdacht der Ketzerei und vor Plagiaten zu schützen. Oder hatte die Spiegelschrift mit Leonardos Linkshändigkeit zu tun? Bis heute ist ungeklärt, warum er sich dieser Schreibweise bediente.

(Erstveröffentlichung: 2012. Letzte Aktualisierung: 24.10.2018)

Quelle: WDR

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